Mülheim. „Lauf für die Liebe“ in Saarn: Mehr Teilnehmer als erwartet. Mit denStart-und Spendengeldern können drei kranke Kinder unterstützt werden

505 Läufer traten zum ersten Saarner Benefiz-Lauf für die Liebe am gestrigen Sonntag an und übertrafen damit sogar das hohe Ziel der Veranstalter. Gute Nachrichten sind das aber vornehmlich für die drei Kinder Jonas, Jana und Konrad, deren Leben dank der eingenommenen Startgelder nun leichter werden soll.

Der gute Zweck stand für die Teilnehmer im Vordergrund: „Das Startgeld von 15 Euro pro Person soll eins zu eins an die bedürftigen Kinder gegeben werden. Das, und die Hilfe für die Teilnehmer vor Ort, waren uns wichtig“, sagen Birgit Schlottmann, Detlef Huwald und Peter Koller vom Verein Marathon Mülheim. 25 Mitglieder hat allein der Verein auf die Schnelle mobilisiert, unkompliziert über Whatsapp und Facebook. Die Strecke ist für die geübten Läufer ja kein Ding. „Wir sind locker gelaufen, damit wir zusammenbleiben und haben das Gemeinschaftsgefühl genossen“, meint Huwald.

Spaß für die gute Sache vermitteln

Teamgeist und Idee waren auch für die elf Jugendlichen der Jiu Jitsu Gruppe des Styrumer Turnvereins ausschlaggebend, „die Begeisterung war so groß, mancher hat sogar eine zweite Runde gemacht“, erzählt Abteilungsleiterin Sabine Kloß. An der Startlinie waren laut Veranstalter engagierte Läufer querbeet aus der Mülheimer Stadtgesellschaft wie Dezernent Peter Vermeulen, Mitglieder von WiR, der Feuerwehr, die Shamrocks und viele mehr.

Ministerpräsidentin war Schirmherrin

NRW-Ministerpräsidentin und Mülheimerin Hannelore Kraft übernahm die Schirmherrschaft über die Veranstaltung.

Am Sonntag konnte sie leider nicht teilnehmen, richtete aber schriftlich ihre Grüße aus und lobte den Einsatz der Teilnehmer: „Jeder Meter ist für diese Kinder ein Schritt in eine lebenswertere Zukunft.“

Fünf Kilometer lang führte der Benefiz-Lauf vom Sportplatz an der Mintarder Straße durch die Ruhrauen bis zur Brücke und zurück. „Wir wollten Spaß für die gute Sache vermitteln, keinen Stress, keine Zeitnahme“, erläutern Ideengeber Roland Donner und Margit Schettler von der Saarner Werbegemeinschaft.

Ein Begleithund für Jonas

Donner rechnet mit Startgeldeinnahmen von gut 6000 Euro, hinzu kommen Spenden aus den Verkäufen der Getränke und Würstchen. Das ist ein guter Anfang für Jonas, Jana und Konrad, die sich über den Verein Kidsvision beworben haben. Jonas leidet unter epileptischen Anfällen und Tetraspastik. Ein eigener Begleithund kann nicht nur frühzeitig erkennen und signalisieren, wann er einen Schub bekommt, er hilft ihm auch dabei, ein Stück Eigenständigkeit zu gewinnen. „Wir trainieren mit einem jungen Collie, der am Ende der Ausbildung beim An- und Ausziehen hilft, Dinge apportieren kann, und auf gut 50 Befehle reagiert“, erzählt Ausbilderin Filiz Erfurt vom Essener Verein „Rollidogs“ .

Der fünfjährige Konrad hingegen leidet an einer unheilbaren Muskelerkrankung. Mit Reittherapiestunden und physiotherapeutischen Geräten soll sein Skelett, besonders sein Oberkörper, stabilisiert werden. Für Jana bedeutet ein barrierefreies Bad eine große Hilfe. Die 13jährige hat das Dravet-Syndrom – eine schwere Form der Epilepsie. Margit Schettler von der Werbegemeinschaft freut sich; „Für mich ist deutlich geworden: Wenn es um konkrete Hilfe vor Ort geht, machen die Menschen mit.“