Altstadt. . Ortspolitiker lehnen Änderungen am Parkkonzept in der Altstadt ohne Langzeiterfahrung ab. 650 Mitarbeiter des EKM sind gegen Bewohnerparken.
Beschilderte Parkplätze für Bewohner des Kirchenhügels haben die Dauerparker aus diesem Viertel verdrängt. Die blockieren nun Stellplätze in angrenzenden Straßen, haben deren Anlieger den Mitarbeitern des Amtes für Verkehrswesen und Tiefbau gemeldet. Sie wünschen sich nun ebenfalls Bewohnerparkplätze. Die Mitglieder der Bezirksvertretung 1 lehnen schnelle Änderungen aber ab, „damit wir zum Jahresende auf Basis der Langzeiterfahrung Verbesserungen beschließen können“.
Roland Jansen, Teamleiter der Verkehrsplanung im Technischen Rathaus, hatte die Ergebnisse nach vier Monaten Bewohnerparken in der Altstadt im Ortsparlament vorgestellt. Danach sind tagsüber viele Bewohnerstellplätze frei, was diese gut finden, „weil wir auch nach dem Einkaufen in Wohnungsnähe einen freien Parkplatz finden“.
An mehreren Tagen haben seine Mitarbeiter zwischen 6 und 24 Uhr alle zwei Stunden geprüft, wie ausgelastet die Parkplätze auf dem Kirchenhügel sind und wer dort sein Auto abstellt: Anlieger, Besucher oder Dauerparker.
Randbereiche beobachten
„In der Schulstraße und in der Tersteegenstraße haben wir auf einer Seite fast immer freie Bewohnerparkplätze. Diese könnten wir der Allgemeinheit zurückgeben“, schlug Roland Jansen den Bezirksvertretern vor. Aber etwa 250 Berechtigte hätten bis heute noch keinen Bewohnerparkausweis beantragt. „Entweder brauchen sie keinen Bewohnerstellplatz, weil sie eine Garage haben, oder die Anträge fehlen noch“, fügte der Verkehrsplaner hinzu.
Peter Pickert (SPD) und Hansgeorg Schiemer (CDU sprachen sich für ihre Fraktionen gegen sofortige Änderungen aus: „Dann ändern wir in drei Monaten die nächste Straße, in fünf nehmen wir die Veränderungen wieder zurück. Das bringt nur Unruhe“, waren sich die Fraktionssprecher einig. Besser sei es, wenn die Verkehrsplaner nicht nur den Kirchenhügel, sondern auch die Randbereiche mit beobachten würden.
Daher wird auch die Friedrichstraße, wie von einer Anliegerin gewünscht, nicht in die Bewohnerparkzone der Altstadt integriert. Die Verkehrsplaner wurden jedoch beauftragt, mit der Anliegerin nach einer Lösung zu suchen, weil sie jetzt keinen kostenlosen Parkplatz mehr in Wohnungsnähe findet – wie einst auf der Schulstraße.
Rund 650 Unterschriften gegen das Bewohnerparken auf dem Kirchenhügel hat der Personalrat des evangelischen Krankenhauses (EKM) an Bezirksvorsteher Arnold Fessen übermittelt, der diese an die Verkehrsplaner weitergab. „Das Krankenhaus baut doch jetzt eine Tiefgarage. Dort kann doch ein Teil der Mitarbeiter parken“, war aus dem Plenum zu hören.
„Das Bewohnerparken bringt für Anlieger Vorteile, wie erwünscht, andere haben Nachteile, was von Beginn an feststand“, sagte Verkehrsplaner Jansen. Verbesserungen seien machbar, wenn die Politiker das beschlösse.