Mülheim. . Sechs Spuren auf der A 40 in Mülheim bedeuten nicht nur weniger Staugefahr, sondern erzwingen auch mehr Schallschutz, den Anwohner lange schon herbeisehnen .
Besonders vordringlich sieht der neue Bundesverkehrswegeplan bis 2030 den sechsspurigen Ausbau der A 40 zwischen Kreuz Kaiserberg und Essen-Frohnhausen. Mit dem Bauprojekt verbunden wäre zwingend ein deutlich besserer Lärmschutz für die Anwohner ringsum.
Der feste Wille des Bundes, den Ausbau der A 40 auf der kompletten Mülheimer Ost-West-Ausbreitung zu finanzieren, dürfte nicht nur staugeplagte Pendler freuen, sondern auch Anwohner: Denn erst der Ausbau macht einen umfassenden Lärmschutz möglich und nötig. Entlang der Strecke müsste der Staat dafür sorgen, dass Lärmwerte von nachts 49 db(A) und tags 59 db(A) eingehalten werden.
Hohe Lärmbelastung seit Jahren ein Thema
Selbst nach dem Einbau des Flüsterasphalts vor wenigen Jahren liegt die Lärmbelastung im Umfeld um einiges höher. Insbesondere sei rund um die Brücke der Friesen- und der Oberhausener Straße in Styrum noch mit Tagesspitzen von bis zu 77 db(A) zu rechnen, so Michael Stallmann vom Mülheimer Umweltamt. Da eine Lärmminderung von 3 db(A) eine Wirkung entfache, als ob sich die Anzahl vorbeirauschender Fahrzeuge halbiere, werde der Lärmschutz den Autobahn-Nachbarn „eine deutliche Verbesserung bringen“.
Michael Heinze, der für das Landesverkehrsministerium die Autobahnplanung managt, sagte den Anwohnern gestern auf Anfrage dieser Zeitung zu, dass sie auf jeden Fall in die Planung des Lärmschutzes einbezogen würden. Insbesondere bei der Gestaltung des Lärmschutzes sei mittlerweile vieles denk- und machbar, verwies er auf entsprechende Bauabschnitte im weiteren Verlauf der A 40 gen Osten.
Staat muss hohen Standard sicherstellen
Es gelte der Vollschutz: Wo die Lärmbelastung mit Schutzwänden oder -wällen nicht auf das gesetzte Maß zu drücken sei, müsste der Staat Bürgern die Investition in passiven Schallschutz (Fenster, Speziallüfter für den Luftaustausch bei geschlossenen Fenstern) abnehmen.
Beim Landesstraßenbaubetrieb „Straßen.NRW“ läuft derzeit schon eine Umweltverträglichkeitsuntersuchung für das Ausbauprojekt. Im Anschluss werde man sich an die Vorentwürfe machen, so ein Sprecher. Seien diese wiederum genehmigt, könne das Planfeststellungsverfahren starten. Frühestens werde dies im Jahr 2018 der Fall sein können.
Experte vom Umweltamt sieht vereinzelt Probleme bei Umsetzung
Auf die Entwurfsplanung ist auch Umweltexperte Stallmann gespannt. Denn er hat Zweifel, dass tatsächlich an jeder Stelle entsprechender Lärmschutz möglich sein wird. So rage etwa die Bebauung an Friesen- und Hofstraße in Styrum teilweise so nah an die Autobahn heran, dass dort baulich kaum etwas möglich sein dürfte.