Essen. . Umbau der A40: Essener Unternehmer klagen über nicht eingehaltene Zusagen von Straßen NRW und warnen vor erheblich mehr Schwerlastverkehr.

„Mehr Sicherheit. Weniger Stau. Gute Fahrt“, heißt es auf einem Schild an der A40-Auffahrt in Frillendorf. Nur ist dort gerade keine Fahrt in Richtung Duisburg und Düsseldorf möglich. Die Auffahrt ist gesperrt. Und das soll bis 2018 so bleiben. Unternehmer aus den benachbarten Gewerbegebieten sind sauer. Weil ihre Geschäfte erheblich behindert werden, da ihr Lkw-Kundenverkehr erhebliche Umwege fahren muss. Und weil das mal anders geplant war. „Auf Zusagen von Straßen NRW und der Stadt kann man sich nicht mehr verlassen“, ärgert sich Sascha Rosenbaum vom Westdeutschen Metall-Handel (WMH).

Die WMH sitzt im Gewerbegebiet Ernestine in Frillendorf. 70 Lkw werden hier pro Arbeitstag be- und entladen. Während es bislang über den zehn Fahrminuten entfernten Anschluss Frillendorf zügig zurück auf die A40 ging, müssen sich die Brummis jetzt durch die Stadt quälen: durch Wohngebiete nach Kray, Huttrop, Bergerhausen und in die Innenstadt. „Ein erheblicher Zeitverlust für unsere Kunden und für uns. Und eine deutliche Mehrbelastung für die betroffenen Bürger“, sagt Sascha Rosenbaum, Kaufmännischer Leiter bei WMH.

700 betroffenen Firme mit 6000 Mitarbeitern

Durch die verschiedenen A40-Bauarbeiten, bei denen im Moment der Lärmschutz verbessert wird, ist der Anschluss Frillendorf gesperrt. Allerdings hatten die Unternehmer bei einem Planungsgespräch mit Straßen-NRW 2011 die Zusage bekommen, dass ihr Anschluss bei Folgearbeiten zum Umbau am Autobahndreieck Essen-Ost so lange geöffnet bleibt, bis die neue Auffahrt Frillendorf-Nord eröffnet werden kann. „Wenn das so wie jetzt bleibt, hat das verheerende Folgen“, warnt Georg Delker, Geschäftsführer des gleichnamigen Familienunternehmens für Werkzeuge und Arbeitsschutz im Gewerbegebiet Ernestine.

Georg Delker, Sascha Rosenbaum und Ulrich Pütz von der Firma Isotec im Gewerbegebiet „Am Schacht Hubert“ haben sich zu einem Initiativkreis zusammengeschlossen, der die Interessen der, laut IHK, 700 betroffenen Firmen mit 6000 Mitarbeitern vertreten soll. Und die Unternehmer haben Verbündete gefunden: Die IHK, den Grünen Rolf Fliß als Vorsitzenden im Bau- und Verkehrsausschuss und FDP-MdL Ralf Witzel zählen zu ihren Unterstützern. Witzel ist bei Verkehrsminister Michael Groschek vorstellig geworden, hat zudem eine Kleine Anfrage im Landtag gestellt.

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Beim Amt für Straßen und Verkehr ist der Vorgang bekannt. Hier verweist man auf die Schwierigkeiten beim Kauf eines für den neuen Anschluss wichtigen Teilgeländes vom Tüv-Nord, bei dem durch die Verhandlungsprobleme eine Enteignung im Raum stand. „Das hat alles erheblich verzögert“, so ein Amtssprecher. 2013 sollte der neue Anschluss fertig sein, allerdings wies das Papier auf „Abhängigkeiten“ hin. Das Amt will sich dafür einsetzen, dass die geschlossene Abfahrt in Frillendorf wieder geöffnet wird. „Das könnte Ende des Jahres der Fall sein“, sagt Bernd A. Löchter, Sprecher von Straßen NRW. Bei der Auffahrt gibt es keine Hoffnung. „Eine Unfallhäufigkeitsstelle mit viel Verkehr durch den Übergang zur A52. Das wollen wir ja mit dem Ausbau entschärfen“, sagt Löchter. Deshalb „bleibt es dicht“, so die Ansage.

Sascha Rosenbaum von der WMH und seine Mitstreiter schütteln enttäuscht den Kopf. „Wir kämpfen weiter.“ Für freiere Fahrt.