Mülheim. . Mark Oelmann ist Professor für Wasserökonomik. Ihm ist wichtig, das Thema Wasserknappheit in die Öffentlichkeit zu tragen. Er hat einen Spendenlauf mitorganisiert.
Eigentlich doch selbstverständlich: Die Stadt trägt einen Fluss selbstbewusst in ihrem Namen. Da sollte doch klar sein, dass Wasser auch ein großes Thema für die Mülheimer ist. Doch mit den Selbstverständlichkeiten ist es immer so eine Sache. Vollkommen alltäglich erscheint uns auch, dass wir sauberes Wasser aus dem Hahn bekommen. In sehr vielen Weltregionen ist es das aber nicht.
Mark Oelmann ist Experte dafür, solche Selbstverständlichkeiten zu hinterfragen. Er ist Wissenschaftler und lehrt an der Hochschule Ruhr-West als Professor Wasser- und Energieökonomik. Er geht an die Schulen, bevor der mittlerweile schon traditionelle Spendenlauf „Wandern für Wasser“ startet, (siehe Kasten) und klärt die Kinder und Jugendlichen darüber auf, welche weltweite Bedeutung das Thema „Wasserknappheit“ hat.
Mülheim ist ein wichtiger Standort der Wasserforschung: Da sind die Kompetenzen der RWW, das von ihr betriebene IWW-Wasserforschungsinstitut und eben der Lehrstuhl von Oelmann. In der Fachwissenschaft anerkannte Größen, aber was bekommen die Mülheimer davon mit?
Spendenlauf und Vorträge
Dass die Stadtgesellschaft tatsächlich von dem Erkenntnisgewinn profitiert, gehört bei Oelmann mit zum Konzept seines Lehrstuhls. Ja, er wäre vermutlich sonst gar nicht zu der neuen Hochschule gegangen. Denn es gab auch andere Angebote. „Aber hier konnte ich das Profil selbst mit entwickeln. So oft gibt es solche Chancen nicht.“ Und zu diesem Profil gehören nicht nur solche Aktionen wie der Spendenlauf oder Vorträge in Schulen, auch Oelmanns Studenten sind mit eingebunden. „Für die Erstsemester ist es obligatorisch, dass sie im Haus Ruhrnatur oder im Aquarius Wassermuseum mitarbeiten.“ So bekommen sie ein Gefühl dafür, wie man für das Wasserthema Aufmerksamkeit schaffen kann, werden aber auch gleichzeitig selbst sensibler.
Oelmann macht sich da keine Illusionen, die Studenten besuchen seine Veranstaltungen nicht nur, weil sie tatsächlich alle sehr stark am Thema interessiert sind. Die Rahmenbedingungen sind einfach gut. „Der Lehrstuhl ist klein und überschaubar. Das ist attraktiv.“ Für den Professor ist es durchaus reizvoll, solche Kandidaten für sein Fach zu packen. Von Vorteil ist dabei für ihn, dass er nicht nur Volkswirt ist , sondern auch Völkerkunde studiert hat. Er kann seinen Studenten an konkreten Beispielen zeigen, wie sich wirtschaftliche Entscheidungen auf das gesellschaftliche Leben etwa in einem Dorf auswirken. Ein Ansatz, der die Perspektive der angehenden Wirtschaftswissenschaftler erweitert.
Klar, dass sie auch am Samstag mit dabei sind: Bei der Organisation des Laufes helfen Studenten mit.