Mülheim. . Im Mülheimer Museum Aquarius erfahren die Besucher alles rund um die Gewässer der Erde.

Entspannt radelt Kerstin Meyer-Hullmann mit Sohn Justus die Ruhr entlang, vorbei am Klärwerk Duisburg-Kasslerfeld und dem Solbad Raffelberg. Von der Mündung bis zur Quelle lautet das Ziel. Geht nicht an einem Tag? Oh doch, die beiden schaffen das sogar in wenigen Minuten. Möglich ist das im Aquarius Wassermuseum, dem ehemaligen Wasserturm in Styrum, in dem auf Etage sechs die Ruhr als Lebensader des Ruhrgebietes im Mittelpunkt steht.

Kerstin und Justus sind von den vielen Informationen rundum das Thema Wasser beeindruckt und gespannt, was als nächstes kommt. „Wir haben auf jeder Etage einen Themenbereich“, erklärt Museumspädagogin Beate te Kloot. Zunächst geht es über den Aufzug 35 Meter in die Höhe in den ehemaligen Wasserbehälter, denn dort beginnt alles. Wo jetzt zur Darstellung 50.000 Liter sind, wurden im Jahr 1888 vom Bauherrn des Wasserturms August Thyssen für seine Eisen- und Walzwerke 500.000 Liter gespeichert – seit 1982 wird der Wasserturm aber nicht mehr genutzt.

Ein interaktives Muesum

So hoch oben hat man durch den 1992 erbauten Panoramakranz an der Außenseite einen wunderbaren Ausblick. Über einen Bildschirm im Innenraum erfahren die Besucher, wie ein Wasserturm funktioniert und wo sich die umliegenden Türme befinden, die sie dann in der Weite suchen können. In der Aquasphäre, eine Etage tiefer, erzählt ein sprechender Globus alle wichtigen Dinge über Meere, Seen und Flüsse auf der Erde. Weiter geht es zu einem wissenschaftlichen Teil über die chemisch, physikalische Zusammensetzung des Wassers bis hin zum Themenbereich des Grundwassers und der Quelle.

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Das Museum ist sehr interaktiv aufgebaut. Wer das mag, ist im Aquarius genau richtig. Überall gibt es kleine Filme, Spiele und Quizfragen für Groß und Klein, bei denen man wissenswertes erfährt und bei der richtigen Beantwortung der Fragen Punkte sammeln kann. „Mama, ich habe einen Stausee gebaut, schau mal“, ruft Laura ganz aufgeregt und ergattert so die ersten Punkte. Mit ihrer Mutter Carmen Gritsch besucht sie ihre Oma in Mülheim und wollte unbedingt ins Aquarius. „Wir kommen aus Österreich. Bevor wir losgefahren sind, war für uns klar, dass wir wieder hier hin möchten“, sagt Carmen Gritsch. Es macht den beiden sichtlich Spaß die Fragen des Quiz’ zu beantworten und spielerisch Stauseen und Wasserwerke am Bildschirm zu bauen. Wie Laura abgeschnitten hat, erfährt sie dann am Ende des Rundgangs.

„Uns ist es wichtig, dass wir die Besucher nicht nur informieren, sondern auch sensibilisieren“, sagt Beate te Kloot und deutet damit auf die letzte Station. 122 Liter reales Wasser verbraucht der Deutsche durchschnittlich, doch der Verbrauch des visuellen, also indirekt verbrauchten, Wassers ist viel höher. „Wenn ich den Besuchern erzähle, dass man für die Herstellung einer Jeans 11.000 Liter Wasser benötigt, staunen alle“, weiß te Kloot.