Die LEDOS GmbH & Co. KG ist in der Wassertechnik tätig. Geschäftsführer Kai Letmathe will nun die Mitarbeiter durch Belegschafts-Aktien beteiligen.
In einem 20 Quadratmeter großen Büro im Haus der Wirtschaft hat er angefangen. Zehn Jahre später sucht Geschäftsführer Kai Letmathe für die LEDOS GmbH & Co. KG eine zwischen zweieinhalb- und dreieinhalbtausend Quadratmeter große Fläche. Mittlerweile hat die Firma, die wassertechnische Anlagen installiert, wartet und teilweise auch selbst baut, ihren Sitz an der Hölter Straße. Dort sind die Büroräume, aber auch das Lager. Gerne würde Letmathe nun im nächsten Schritt eine eigene Immobilie bauen, die genau auf die Bedürfnisse des Unternehmens abgestimmt ist. Doch es ist gar nicht so einfach, eine passende Fläche zu einem angemessenen Preis in Mülheim zu finden. Ein Problem, auf das auch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft „Mülheim & Business“ immer wieder aufmerksam macht. Doch aus Sicht des studierten Diplom-Kaufmanns ist das zu wenig, schließlich geht es hier um die Zukunft des Standortes.
Dem Standort verbunden
Theoretisch könnte LEDOS überall seinen Sitz haben, wichtig ist nur eine gute Autobahnanbindung, damit die rund 20 Mitarbeiter schnell bei den Kunden überall im Land sind. Aber Kai Letmathe stammt aus der Stadt, in Dümpten ist er aufgewachsen, hat früher aktiv Fußball in diversen Verein gespielt, ihm ist ein Heimatgefühl wichtig. „Ich schätze es, an der Supermarktkasse Menschen zu treffen, die ich kenne.“ Deswegen würde er sich freuen, wenn Wirtschaftsförderung und Politik das Flächenproblem, das sich ja nicht nur für sein Unternehmen stellt, schnell lösen. Nähe schafft Vertrauen, Verlässlichkeit - das ist Letmathe auch im Betrieb wichtig.
In seinen Mitarbeitern sieht er das wichtigste Kapital. Sie seien es, die im Kontakt zu den Kunden das Profil der Marke LEDOS prägen. Service spielt für sein Unternehmen nämlich eine wichtige Rolle. „Wir sorgen für Ordnung im Wasser“ - dafür das diese Arbeitsdevise umgesetzt wird, sorgen Spezialisten, die jeden Tag 24 Stunden lang abrufbar sind. Typische LEDOS-Kunden sind vor allem Schwimmbäder. „Die machen bis zu 60 Prozent unserer Aufträge aus“, berichtet Letmathe. An zweiter Stelle stehen Wasserversorger. Aber auch Industrieunternehmen benötigen wassertechnische Anlagen. Seit kurzem gehören auch Brauereien zu den Kunden von Ledos.
Service rund um die Uhr
Die Anlagen werden vor Ort nicht nur installiert, die Menschen, die später mit den Anlagen arbeiten sollen, werden auch von Ledos geschult. Hier spielt Vertrauen eine wichtige Rolle. „Wir nehmen unseren 24 Stunden-Service sehr ernst. Auch wenn ein Kunde Freitagnachmittags anruft und ein Problem hat, reagieren wir sofort. Das gehört zu unserem Profil.“
Am Anfang von Kai Letmathes Berufsweg konnte man nicht ahnen, dass er einmal etwas mit Wassertechnik zu tun hat. Letmathe hat nämlich Wirtschaftswissenschaften studiert und zuerst als Wirtschaftsprüfungsassistent gearbeitet. Doch dann kam die Idee eine eigene Geschäftsidee zu entwickeln, durch familiäre Kontakte stieß er auf die Wassertechnik-Branche. Was würde er heute jungen Gründern raten? „Verlasse dich nicht auf andere, du selbst bist verantwortlich. Man braucht Durchsetzungskraft und Beharrlichkeit. Außerdem sollte man nicht allzu illusionär an eine Unternehmensgründung herangehen.“ Wie viel Arbeitszeit er in den letzten zehn Jahren investiert hat, zeigt sich daran, dass er im letzten Jahr zum ersten Mal seit der Gründung Urlaub gemacht hat: Rennradfahren auf Mallorca, zusammen mit seiner Frau. „Das Gute ist, dass man auf dem Rad nicht ständig abgleichen kann, ob neue E-Mails gekommen sind. Ich hatte genug damit zu tun, die Berge hochzukommen. Das war entspannend“, erzählt er schmunzelnd. „Arbeitstage von sieben bis sieben sind bei mir normal, eher bin ich noch länger unterwegs. Ich bin nun einmal für vieles verantwortlich.“ Jungen Gründern würde er deswegen raten, sich zu überlegen, ob sie nicht einen Partner mit an Bord holen wollen. Jetzt im zehnten Jahr steht ein neues Ereignis in der Unternehmensgeschichte an: LEDOS soll in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden. „Ich würde gerne Belegschafts-Aktien herausgeben“, sagt Letmathe. Auch das ist für ihn ein Zeichen für das gute Klima. Und sollte er bald erfolgreich bei der Suche nach einer neuen Fläche sein, steht für ihn auch fest: „Dann gibt es dort auch einen Grillplatz für gemeinsame Betriebsfeste.“