Mülheim. . Die Stadt wirbt vor Finanzpolitikern für 48 Wohnhäuser mit 96 Wohnungen am Papenbusch zur Flüchtlingsunterbringung. Es gibt auch Skepsis.
Wenn es nach der Stadtverwaltung geht, könnten bereits in der ersten Jahreshälfte 2017 neue Wohnhäuser am Papenbusch in Dümpten von Flüchtlingen bezogen werden. „Das Projekt ist nachhaltig und wirtschaftlich“, warb Immobiliendezernent Uwe Bonan am Montagabend vor Finanzpolitikern. Stimmt der Rat am Donnerstag, 10. März, dem Vorhaben zu, werden vom Mülheimer Wohnungsbau (MWB) auf der ehemaligen Thyssen-Sportanlage 48 Häuser mit 96 Wohnungen für bis zu 480 Flüchtlinge gebaut.
Gleichzeitig würde die Stadt das Containerdorf etwa 350 Meter entfernt an der Pilgerstraße nicht realisieren. Allein in fünf Jahren, rechnet Bonan vor, würden wir durch die MWB-Lösung am Papenbusch schon bei 160 Flüchtlingen 720.000 Euro sparen. Mit der dreifachen Menge an Bewohnern wird gerechnet. Wenn die Wohnungen nicht mehr als Flüchtlingsunterkunft benötigt werden, sollen die Häuser den sozialen Wohnungsmarkt in Mülheim verstärken. Claus Schindler (SPD) bezeichnete das Vorhaben aus planungs-, finanz- und aus sozialpolitischer Sicht als sehr begrüßenswert. „Wir schaffen schließlich damit auch würdigen Wohnraum.“
Für Empörung sorgten im Finanzausschuss Äußerungen von Hans Georg Hötger (MBI), der in dem Projekt Papenbusch ein „Geschmäckle“ sieht, weil der Geschäftsführer des MWB, Frank Esser, wie der Oberbürgermeister und der Sozialdezernent der SPD angehört. Frank Buchwald, Leiter des Immobilien-Services, wies dies entschieden zurück. Unter Hochdruck habe seine Abteilung mit dem MWB hier eine Lösung geschaffen, von der alle Seiten profitieren könnten.