Mülheim. . Das hochkarätige Badminton-Turnier in der RWE-Halle bedeutete für die Händler eine Menge Arbeit. Fans kamen aus ganz Deutschland nach Mülheim.

Einmal mit einem echten Star posieren, vom mehrfachen deutschen Meister und Rekordchampion Marc Zwiebler über Olympiasieger Lin Dan bis zur amtierenden Weltmeisterin Carolina Marín, das lässt sich kein Badminton-Fan entgehen – auch wenn die sportlichen Helden nur als Poster bereitstehen. Uli Träger aus Hagen überlegt nicht lange und stellt sich vor das Abbild der attraktiven Spanierin.

Seine Bekannte Barbara Zank lacht und macht auch sogleich ein Beweisfoto mit ihrem Smartphone. Die beiden Badmintonliebhaber und -spieler besuchen jedes Jahr die German Open. Jetzt flanieren sie durch die RWE-Sporthalle von Stand zu Stand und freuen sich auf packende Finals.

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Von Gerd Böttner

„In diesem Jahr ist es natürlich besonders spannend, da ja viele auch um die olympische Teilnahme spielen. Überhaupt wird dieses Turnier immer professioneller. Das Niveau steigt, aber es sind weniger deutsche Teilnehmer als früher“, erklärt Barbara Zank. Es freue sie, dass es sich immer mehr zu einem Szene-Sport entwickle. Aus Bonn angereist ist die vierköpfige Familie Thes mit philippinischen Wurzeln. Seit sie in Bonn leben, spielen Mutter, Vater, Tochter und Sohn beim dortigen Badmintonclub. Dem Ausflug nach Mülheim haben sie entgegen gefiebert und nun feuern sie ihre Vereinskollegen an.

Die Fans reisen aus ganz Deutschland an

Am Stand des Hauptsponsors Yonex ist mächtig viel los. „Das war heute hier wie früher beim Sommer-Schluss-Verkauf. Die Leute haben uns regelrecht geplündert“, erklärt Mitarbeiterin Ilka Holz. Viele ausländische Spieler würden sich hier eindecken, da sie in ihren Heimatländern nicht alles bekämen.

Aus dem gesamten Bundesgebiet und den Niederlanden sind die Besucher und Fans angereist. Der Parkplatz ist voll besetzt: Ob aus Passau, Wolfsburg, Kassel, Hamburg oder Nordhorn – wie in jedem Jahr trifft man sich zu dem beliebten Event in Mülheim. Auch aus Fernost freuen sich die Sportler alljährlich auf den Wettbewerb und das Drumherum. Wong Wing Ki Vincent und Yip Pui Yin aus Hongkong haben ihre Spiele zwar verloren, aber das haben sie bereits verdrängt. Jetzt sitzen sie im Imbiss By-Ibo und genießen das Essen: „Wir lieben den deutschen Döner und das Bier. Wir kommen jedes Jahr her und kennen einander“, berichten sie auf Englisch.

Asiatische Spieler essen türkische Pizza und Döner

In der kleinen Imbissbude ist der Andrang groß. „Die Asiaten essen gerne türkische Pizza und Döner – und das in großen Mengen. Die Europäer halten sich eher an Nudelgerichte und Salate“, erklärt der Neffe des Besitzers, Hasan Tuncer. Der Stadtverordnete freut sich über das internationale Flair, von dem die ganze Stadt profitiere, vor allem Gastronomie und Wirtschaft.

In der Bäckerei Döbbe holen Gamze Kücük und Princy Collins erst einmal tief Luft und räumen ein wenig auf. „Die Sportler mögen am liebsten belegte Brötchen. Wir haben heute extra bis 18 Uhr geöffnet und waren auch zu viert statt zu zweit hinter dem Verkaufstresen. Die Schlange war riesig und selbst draußen waren alle Stühle besetzt“, berichtet Gamze Kücük. Auch sie hat das ein oder andere Gesicht schon in früheren Jahren in der Bäckerei gesehen. Und so sind die Mitarbeiter der angrenzenden Geschäfte und Gastronomien auch ein Teil des Turniers und Mitglied der großen Badminton-Familie.