Mülheim. . Das Mülheimer Unternehmen Campwerk stellt seine Faltcaravane und Dachzelte derzeit auf der Messe “Reise & Camping“ aus. Der Betrieb expandiert.
Das temporäre Zuhause immer dabei zu haben, ist für Campingfreunde Ehrensache. Einer besonderen Form des Reisebegleiters hat Michael Krämer neues Leben eingehaucht: dem Faltcaravan. Nicht ganz Wohnwagen, aber doch mehr als nur ein Zelt verbirgt sich dahinter. Zusammengeklappt sieht das aus wie ein kleiner Auto-Anhänger mit Deckel, für den kein zusätzlicher Führerschein notwendig ist. Ist der Zeltanhänger ausgeklappt, bietet er auf der Fläche des Anhängerdeckels ein Bett und im Bereich davor Platz für Camping-Mobiliar. Die Campwerk-Modelle bringen es auf 18 beziehungsweise auf 24 Quadratmeter.
„In den 80er, 90er-Jahren sind die Faltcaravans fast ausgestorben. Damals wollte man immer größer werden“, sagt Michael Krämer, der Gründer von Campwerk. Mittlerweile aber habe eine Rückbesinnung stattgefunden. Viele Camper wüssten heute die Flexibilität eines Faltcaravans etwa gegenüber eines sperrigen Wohnmobils zu schätzen, sagt der Mülheimer, der sich vor rund sechs Jahren selbstständig machte und den Zeltanhänger in einer neuen Variante gestaltete. Wurde die Zeltplane zuvor komplett im Anhänger verstaut, baut Krämer erst vom Deckel an auf und lässt so die Staufläche des Anhängers frei für Gepäck und Zubehör. „So ist der Anhänger auch außerhalb des Urlaubs als Transportmittel nutzbar“, erklärt der Mülheimer.
Basisvariante ab 6000 Euro
Michael Krämer, aufgewachsen in Holthausen, zur Schule gegangen in Saarn, ist mit seinen 33 Jahren nach eigenen Angaben in Deutschland Marktführer für Faltcaravane. Als Einzelkämpfer angefangen, beschäftigt Krämer heute 15 Mitarbeiter. Aktuell expandiert er auf den holländischen Markt. Dass er selbst Camper durch und durch ist, versteht sich von selbst. Viel habe er zuvor ausprobiert an Zelten, Anhängern und Wohnmobilen. „Aber ich hab immer genau sowas wie einen Faltcaravan gesucht“, sagt der 33-Jährige und fing damals an zu tüfteln. Schnell und flexibel sollte sein Urlaubsgefährte sein und zudem durchaus Komfort bieten. „Ich will nicht im Faltcaravan sitzen, weil es regnet, sondern weil ich mich darin wohlfühle“, ist Krämers Maxime. Bei 6000 Euro fängt die Basis-Variante an, mit Vollausstattung wie Küche und King Size-Bett liegt das Gefährt bei rund 14.000 Euro. Dachzelte gibt es bereits ab 1100 Euro.
Selbst den Anhänger hinters Auto zu hängen und an einem schönen Ort den Faltcaravan aufzubauen, dazu kommt Michael Krämer zurzeit selten. Dazu ist er geschäftlich zu oft auf Reisen.