Mülheim. . Große Auswahl hat der Reisemobilfahrer in Mülheim nicht, in der City gibt es keinen Standort zum Übernachten.
Die Caravan-Meile in Mülheim ist vielen Campern in ganz Europa ein Begriff. An die Kölner Straße zieht es Wohnwagen- und Reisemobilbesitzer, die ihr Fahrzeug checken lassen wollen, ebenso wie Menschen, die erst noch ein Ferienhaus auf vier Rädern kaufen wollen. Aber: Wo finden auswärtige Wohnmobilisten in Mülheim eigentlich ein Plätzchen, an dem sie stehen und übernachten können? Gibt es überhaupt ruhige und schön gelegene Standorte?
Leserin Sabine Tauber beklagt: „Der Stellplatz an der Mintarder Straße (Red.: beim Restaurant „Türkis“) ist ja wohl eine Zumutung, zugeparkt mit PKW, viel Verkehr, Baustelle und Gewerbegebiet. Zudem stellen auch noch Mülheimer ihre Wohnmobile dort ab. Ist ja auch günstiger als eine Abstellmöglichkeit beim Bauern.“ Die meisten Wohnmobilreisenden seien gerne bereit, für einen ordentlichen Platz einen akzeptablen Preis zu zahlen. „Der gemeine Wohnmobilist braucht nur ein ruhiges, ebenes und baumfreies Örtchen, eine Stromsäule und eine Ver- und Entsorgung. Ver- und Entsorgen kann man zwar bei Hymer, aber die Station ist auch meist mit PKW oder Wohnmobilen zugestellt“, so Tauber.
Stellplätze für Tagesgäste
Unsere Nachfrage bei der Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH (MST) ergibt: Viel Auswahl hat man bei der Suche nach einem Wohnmobilstellplatz in Mülheim nicht. „In der Innenstadt gibt es kein Angebot und derzeit auch keine Überlegungen, Stellplätze einzurichten“, sagt Mark Baloniak, bei der MST für Touristik zuständig. Fündig werden Reisende auf dem Campingplatz am Entenfang, wo cirka 30 Stellplätze für Besucher zur Verfügung stehen – also für Leute mit Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil, die nur kurz in Mülheim bleiben wollen. „Dort ist wohl auch fast immer ein Platz frei. Die Anbindung von dort nach Duisburg ist durch die S-Bahn gegeben, nach Mülheim kommt man nur mit dem Wagen“, so Baloniak.
Eine Alternative sind die drei Stellplätze für Tagesgäste auf dem Campingplatz Staader Loch. Sie sind ebenfalls „vollwertig“, d.h. sie bieten Wasser- und Stromanschluss sowie Entsorgung. Ohne diesen Service, aber immerhin als offizielle Abstellplätze ausgewiesen sind die fünf Stellplätze an der Mintarder Straße. Hier gibt es weder Strom noch Wasser, noch Entsorgungsmöglichkeiten. „Trotzdem steht dort eigentlich immer jemand“, weiß Ursula Zeitnitz, die gemeinsam mit ihrem Mann die Einrichtung dieses Standortes initiiert und ein Auge darauf hat. Norddeutsche, Süddeutsche, Holländer machten dort Station.
Weil sie Verwandte besuchen wollten – oder die Messen in Essen oder Düsseldorf. Leider seien die Stellplätze oft von anderen Autos zugeparkt, obwohl ja Piktogramme aufgezeichnet sind. „Ansonsten ist der Standort nicht schlecht. Man kann durch die schönen Ruhrauen zu Fuß in die Innenstadt gelangen. Es müsste einfach noch mehr Reklame für die idyllischen Ecken Mülheims gemacht werden, dann würden noch mehr Wohnmobilreisende herkommen“, findet Ursula Zeitnitz.