Mülheim. Beim internationalen Wettbewerb „Smart Cities“ gelangt Mülheim weltweit als einzige europäische Stadt unter die besten Sieben.

In der Nacht zum Freitag lief die Nachricht aus New York ein: Mülheim gehört als einzige europäische Stadt zu den Top 7 weltweit, die von einem Expertengremium als „Smart Cities“ eingestuft werden. 350 Städte haben sich an den Wettbewerb beteiligt. Mit dem Preis werden Städte und Gemeinden ausgezeichnet, die im Zeitalter der Digitalisierung intelligente Ansätze für die Stadtentwicklung, die Wirtschaft und die Bürgerbeteiligung finden.

Smart City bedeutet übersetzt so viel wie clevere, aufgeweckte, schlaue Stadt. Für Thomas Müller, der bei der Mülheimer Wirtschaftsförderung neben Jan-Alexander Scheideler und Bart Gorynski die Bewerbung für den Wettbewerb auf den Weg gebracht hat, kann Mülheim auf eine ganze Reihe von intelligenten Lösungen und Projekten blicken.

Als Beispiele nennt er unter anderem das Breitband-Kataster für das gesamte Stadtgebiet. Unternehmen können darin ablesen, wo sie in der Stadt wie gut mit dem Internet verbunden sind. Im Vergleich zu vielen anderen Städten sei das ein großer Vorteil, sagt Müller, auch wenn die Breitband-Ausstattung selbst noch längst nicht überall optimal ist.

Neue Technologien

Einen weiteren Pluspunkt für Mülheim stellt die frühzeitige Ausbildung in neuen Technologien dar. Viele Mülheimer Schulen bieten inzwischen einen Schwerpunkt in den naturwissenschaftlichen und technischen Fächern an, das „Zentrum durch Innovation“ veranstaltet regelmäßig Ferienkurse, in denen es um technische Entwicklungen geht. Sehr positiv bewerten die Experten die enge Verbindung von Unternehmen und Schulen in Mülheim, die Ausbildungsmessen und Kontaktbörsen. Das Gründerzentrum am Haus der Wirtschaft gilt als fortschrittlich wie das Charrette-Verfahren, das die Stadt einsetzt, um mit Bürgern etwas gemeinsam zu entwickeln.

Bei dem Wettbewerb gibt es kein Geld zu gewinnen. „Es geht vielmehr darum“, so Müller, „weltweit die jeweils besten Wege und Lösungen zu finden und sich darüber auszutauschen.“ Lernen von anderen, von denen, die es gut machen, so lautet das gemeinsame Ziel. „Wir können uns zum Beispiel vorstellen, von einem Projekt in Washington zu profitieren“, sagt Müller. Dort wurde ein gutes und schnelles Verfahren entwickelt, um so viele Daten wie möglich dem Bürger als Service zur Verfügung zu stellen. Das Verfahren könnte besser sein als das in Mülheim, was erst kürzlich installiert worden ist.

Sieger wird im Juni gekürt

Aus Sicht von Oberbürgermeister Ulrich Scholten eröffnet der Wettbewerb „interessante Perspektiven, unser Engagement durch internationalen Austausch noch weiter zu optimieren.“ Für den Chef-Wirtschaftsförderer Jürgen Schnitzmeier geht es auch künftig vor allem darum, die Stadt effizienter, technologisch fortschrittlicher, grüner und sozial gerechter zu gestalten.

Der Sieger dieses internationalen Wettbewerbs soll im Juni in Ohio gekürt werden.