Mülheim. Im Medienhaus gibt es immer mehr Veranstaltungen in Kooperation. Neue Reihe „Zwischen den Stücken“ der Theatertage mit Autoren-Abenden.

Die Lagerfeuer-Reihe kürzlich war rappelvoll und beim letzten Mittwochskonzert „waren wieder über 100 Mülheimer im Medienhaus“, sagt Leiterin Claudia vom Felde. Wie so oft. Darunter eine Gruppe Neu-Mülheimer, die ausgelassen tanzte. Vom Felde freut sich über soviel Zuspruch bei den Veranstaltungen abends in der totgeglaubten Innenstadt. Über die Aufgabe als Bildungseinrichtung mit Angeboten für Bürger, Schulen, Kindertagesstätten und verstärkt Projekte für Flüchtlinge hinaus, hat sich das Medienhaus peu à peu im Laufe der Jahre mit vielen Veranstaltungen und Reihen, u.a. Lesungen, Poetry Slam, Musik oder bunten Mischungen aus allem zu einem kulturellen Treffpunkt gemausert.

Neu mit im Boot sind die Mülheimer Theatertage mit Autoren-Abenden in Kooperation mit dem Theater an der Ruhr. „Zwischen-Stücke“ nennt sich die neue hochkarätige Reihe im Medienhaus. „Die Stücke waren schon immer eine Schnittstelle, an der sich Autoren, Theaterleute, Leser und Publikum treffen“, erläutert Stücke-Leiterin Stephanie Steinberg. Das Format soll die Verbindung von Theater und Literatur schaffen und den „Stücken“ in der Zeit zwischen den Festivals einen festen Platz in der Stadt verschaffen. Autor Wolfram Lotz gestaltet den Abend im Medienhaus am Dienstag, 16. Februar, 19.30 Uhr, unter dem Titel „Wolpertinger der Wirklichkeiten“. Sein Stück „Die lächerliche Finsternis“ wurde bei der Eröffnung der Theatertage 2015 gefeiert. Klammer zu zeitgenössischer Dramatik und Literatur bilden die Gastspiele im Theater an der Ruhr. So kommt „Die lächerliche Finsternis“ in einer Inszenierung vom Theaterhaus Jena am 16. April am Raffelberg auf die Bühne.

Bühne im dritten OG entstanden

Teil für Teil ist auch eine kleine Bühne im dritten Obergeschoss des Medienhauses entstanden, „aus eigenen Mitteln“, so Claudia vom Felde. Wie so vieles aus dem knappen Etat kommt oder gefördert wird von Freundeskreis, Sponsoren, Partnern und Künstlern, die für kleines Geld auftreten. Außer der Herbstblätter-Reihe sind die Veranstaltungen eintrittsfrei, für eine Künstlergage geht der Hut herum. Gestemmt werden die Abende von drei bis vier Bibliotheksmitarbeitern. „Die Zahl der Veranstaltungen wächst stetig“, sagt die Chefin, „obwohl ich immer gedacht habe, dass wir das aus personellen Kapazitäten nicht mehr schaffen“.

Gewachsen sind Netzwerke und Bildungspartnerschaften: Schulen, VHS, Gleichstellungsstelle, Agenda-Büro, Regler-Produktion, Musiker, Centrum für bürgerschaftliches Engagement, Buchhandlungen, Stadtarchiv, Kunstmuseum und Vereine, um einige zu nennen. „Mein Ziel war es, die Partnerschaften zu erhöhen“, sagt Claudia vom Felde. Und die seien rasant nach oben gegangen. „Dadurch bekommt man diese Bandbreite hin.“ Netzwerkarbeit findet sie spannend: „Das ist eine gute Chance, um Menschen zu erreichen.“