Mülheim. Der Terminplan ist eng für die Uni-Beschäftigten: Die Mensa und die Hörsaalgebäude sind noch eingerüstet. Fest für die Öffentlichkeit am 11. Juni.
Seit Donnerstag hat Hochschulpräsidentin Gudrun Stockmann die Schlüsselhoheit über die Gebäude am Campus an der Duisburger Straße. Offiziell hat der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes (BLB) seine Arbeit abgeschlossen und die Gebäude übergeben. Der Campus ist wie ein kleines Dorf, umfasst sieben Gebäude plus Parkhaus und hat eine Nutzfläche von rund 62.500 Quadratmetern - das entspricht in etwa neun Fußballfeldern. Die wichtigste Botschaft: Der Kostenrahmen von knapp 140 Millionen Euro konnte eingehalten werden, so Hermann-Josef Peters vom BLB, was bei solchen Dimensionen keinesfalls selbstverständlich ist.
Am kommenden Wochenende werden die 282 Beschäftigten der Hochschule umziehen. Das ist ein Kraftakt: zwei Speditionsunternehmen wurden dafür beauftragt. „Eine logistische Herausforderung ist weniger das, was bewegt werden muss, sondern das Volumen und das kleine Zeitfenster“, sagt Jörg Henneke, der bei der Hochschule bereits seit Dezember 2009 für die Immobilien zuständig ist. Das Inventar wird voraussichtlich in 20 Lastern und 90 Fuhren von den bisherigen Standorten zum Campus gekarrt. Später werden dann die Labore, die Bibliothek und die teilweise tonnenschweren Maschinen folgen.
Campus bietet optimale Lernbedingungen
Der Terminplan ist auf Kante genäht. Mensa und Hörsaalgebäude sind noch eingerüstet, im Eingangsbereich liegen noch Zementsäcke auf Europaletten und Handwerker schwirren über die Flure. Fliesen müssen verlegt, Stühle in den Hörsälen aufgebaut und die charakteristischen roten Lamellen an einigen Fenstern montiert werden. Sie sind nicht nur Gestaltung, sondern ein wirkungsvoller Sonnenschutz.
„Viele Kollegen sitzen schon auf gepackten Kisten und können es kaum noch erwarten“, schildert Stockmanns die Stimmung. Der Campus zeichne sich durch eine hohe Aufenthaltsqualität und Nutzungsflexibilität aus, sei offen, transparent und biete optimale Lern- und Lehrbedingungen sowie Raum für Forschung.
Campus-Fest für die Öffentlichkeit am 11.Juni
Kanzler Helmut Köstermenke, der Ende 2008 gemeinsam mit Eberhard Menzel den Auftrag zur Entwicklung der Hochschule erhielt, machte deutlich, dass es durchaus ein Wagnis sei: „Wir mussten die Hochschule ohne Professoren planen.“ Was diese für Anforderungen an die Ausstattung der Institute und Labore stellen, konnten sie oft nur ahnen oder auf Erfahrungen an anderen Hochschulen zurückgreifen. Groß Korrekturen habe es nicht gegeben. Nun hofft er auf die baldige Fertigstellung des Rad- und Gehweges, der die Hochschule mit Innenstadt und Hauptbahnhof verbindet.
Der Öffentlichkeit wird der Campus bei einem Fest am 11. Juni präsentiert. Dann werden zwischen 15.000 und 20.000 Besucher erwartet. Vielleicht wird der Campus dann ja auch ein guter Anlaufpunkt für ein Public Viewing der Fußball-Europameisterschaften.