Für die Hochschule sind die Tage im Provisorium gezählt. Der an der Duisburger Straße entstandene Campus wird am kommenden Donnerstag vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes an die Hochschule übergeben, so dass der Umzug von den Standorten im Siemens Techno-Park, an der Dümptener Straße und der Wiesenstraße in Etappen beginnen kann. Zum Start des Sommersemesters am 29. März soll er gestemmt sein.

Oliver Koch, Vizepräsident und für den Bereich Forschung und Transfer zuständig, zieht eine erfreuliche Zwischenbilanz. Rund zwei Millionen Euro Drittmittel konnten im vergangenen Jahr eingeworben werden. Das sind die Forschungsgelder, die die Professoren, über das normale Hochschulbudget hinausgehend, etwa bei Stiftungen, Forschungseinrichtungen sowie bei Ministerien oder öffentlichen Einrichtungen oder auch durch die Kooperation mit Unternehmen erhalten können.

Die Entwicklung ist sehr dynamisch, erreichte 2011 bereits 750 000 Euro, übersprang im Folgejahr bereits die Millionengrenze und stieg im vergangenen Jahr mit einem Plus von fast 600 000 Euro sprunghaft an. Koch hofft, die Summe in den nächsten fünf Jahren verdoppeln zu können. „Das ist unsere Zielgröße und wäre schon ein Erfolg“, sagt Koch.

Es sind aber nicht die Fördergelder aus der Wirtschaft, die besonders stark ansteigen: Sie sind nur geringfügig auf 450 000 Euro gestiegen und betragen gerade ein Viertel der Gesamtsumme. Großes Wachstum aus dem öffentlichen Bereich: An einem Beispiel illustriert Koch, dass diese Mittel der Hochschule nicht in den Schoß fallen, „sondern in einem harten Wettbewerb eingeworben werden müssen.“ So fördert das Wissenschaftsministerium des Landes beispielsweise mit dem Programm „FH Kompetenz“ den Aufbau von langfristig angelegten Forschungsstrukturen. Bei der noch laufenden Auswahl habe die HRW einen guten Zwischenerfolg erzielt. 33 Anträge von 20 Hochschulen wurden in Düsseldorf eingereicht. Von der HRW stammen zwei Anträge, die beide unter den 15 sind, die eine Runde weitergekommen sind. „Das ist eine tolle Sache“, freut sich Koch. Wie viele Projekte am Ende den Zuschlag erhalten und welche Fördersumme bereit gestellt wird, ist noch offen. Im Topf für die mehrjährig angelegte Förderung sind sechs Millionen Euro.

Koch ist es wichtig, hochschulintern die Forschungsaktivitäten anzuregen. Der Kontakt zur Wirtschaft ist ein weiterer Punkt. „Auf der persönlichen Ebene läuft es sehr gut. Es gibt viele Kontakte“, sagt der 46-Jährige. Viele kleine und mittelständische Unternehmen, die über keine Forschungs- und Entwicklungsabteilung verfügen, wissen nicht, dass sie die Hochschule als Forschungspartnerin nutzen können. Die HRW könne ihnen bei der Bewältigung zukünftiger Herausforderungen helfen und Lösungen erarbeiten.