Mülheim. Die Stadt hat mit 2610 Flüchtlingen ihr Soll vorerst erfüllt. Im Februar sollen keine neuen Flüchtlinge kommen. An der Oberheidstraße entsteht das nächste Dorf.

Mit aktuell 2610 Flüchtlingen in der Unterbringung hat die Stadt nahezu ihr Soll erfüllt. In der ersten Februarwoche kamen noch einmal 80 Menschen, wie Thomas Konietzka vom Sozialamt erläutert, weitere sollen im Februar voraussichtlich nicht folgen. Dies bestätigt auch die für Flüchtlingsfragen zuständige Bezirksregierung in Arnsberg. In Abstimmung mit dem Innenministerium und den kommunalen Spitzenverbänden sollen in diesem Monat, um die Kommunen zu entlasten, landesweit lediglich 2000 Flüchtlinge verteilt werden. Zuweisungen erhalten, so ein Sprecher der Bezirksregierung, nur zehn der 396 Kommunen, und zwar diejenigen, die ihre Quote deutlich unterschritten haben. Dazu zählen Großstädten wie Düsseldorf, Duisburg, Essen und Köln.

Die Atempause ist nötig, um beim Bau der neuen Unterkünfte nachzukommen. „Wir haben aber auch so genug zu tun und können uns um Dinge kümmern, die liegen geblieben sind“, sagt Konietzka. Allein seit Jahresanfang kamen 395 Menschen, 250 von ihnen wurden bereits an der Holzstraße untergebracht. Dort beginnt nun die zweite Ausbaustufe.

Eine extrem ambitionierte Aufgabe

Mit Kanalbauarbeiten haben die Vorbereitungen am Standort Oberheidstraße in Dümpten begonnen. Hier werden wieder die Holzhäuser des lokalen Herstellers Siepmann errichtet, im Gegensatz zum Kirmesplatz und der Holzstraße wird hier auf Selbstversorgung der Familien gesetzt, werden in den Gebäuden Wohnungen eingerichtet. So können dort statt 60 nur etwa 40 Personen Platz finden. Mitte April soll die Einrichtung zunächst für 120 Personen starten und dann sukzessive auf eine Kapazität von 420 Menschen in elf Häusern ausgedehnt werden. Die Belegung am Blötter Weg ist dann ab Mitte Mai vorgesehen, einen Monat später geht es am Klöttschen weiter. An diesen drei der acht beschlossenen Standorte sind die Voraussetzungen am einfachsten zu erfüllen, sagt Sozialdezernent Ulrich Ernst.

Er spricht von einer extrem ambitionierten Aufgabe, die bislang nur gelingen konnte, weil alle beteiligten Stellen gut zusammen gearbeitet haben. „Die Arbeitsbelastung ist überall extrem. Entspannt ist es im Moment nirgends.“

Entlastung im Integrationszentrum

Personelle Entlastung gibt es im kommunalen Integrationszentrum. Das Land hat eine Stelle bewilligt, so Ernst, doch die entlastet das Team nicht im Kerngeschäft. Zuständig ist sie für „Ehrenamt, Koordination und Wertevermittlung“. Wichtig ist das trotzdem. „Damit erkennt das Land an, dass Ehrenamt auch Hauptamt benötigt.“ Diese Erkenntnis hatte die Stadt bei der Fülle der Helfer schon früh und mit städtischen Mitteln als freiwillige Aufgabe beim CBE die Koordinatorin Sonja Clausen eingestellt, die 600 Ehrenamtler in ihrer Kartei hat.