Mülheim. . Die Vereinte Ev. Kirchengemeinde will auch ihren Kindergarten am Muhrenkamp an die Graf-Recke-Stiftung übertragen. Zwei weitere Gruppen sind geplant

Die Vereinte Evangelische Kirchengemeinde (VEK) will eine weitere ihrer Kitas in andere Hände legen. Wie schon die „Sonnenblume“ in Heißen soll künftig auch der ev. Kindergarten am Muhrenkamp durch die Graf-Recke-Stiftung betrieben werden. Diese hat ihren Hauptsitz in Düsseldorf und ist eine diakonische Einrichtung mit langer Tradition.

Ein Sprecher der Stiftung bestätigte auf Anfrage, dass Gespräche mit der VEK geführt würden. „Es muss aber klar sein, ob eine Erweiterung möglich ist und entsprechend finanziert wird.“ Dem städtischen Jugendamt wurde indessen durch die Gemeinde bereits mitgeteilt, dass es einen neuen Betreiber für die Einrichtung gäbe.

Derzeit werden 71 Kinder betreut

„Wir sind uns einig“, erklärte jetzt auch Pfarrer Justus Cohen, zugleich Vorsitzender des zuständigen Presbyteriums. Allerdings müsse der Landschaftsverband Rheinland, genauer: das Landesjugendamt, zunächst den Ausbau der Kindertagesstätte genehmigen.

Derzeit werden am Muhrenkamp 71 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren in drei Gruppen betreut. Zwei weitere Gruppen sollen hinzu kommen, „und das schaffen wir nicht aus eigener Kraft“, erläutert Cohen. Aus rechtlichen Gründen wird nämlich nur über einen Trägerwechsel die Möglichkeit geschaffen, den Kita-Ausbau durch Zuschüsse des Landes zu refinanzieren. Die Gemeinde als langjähriger Betreiber bliebe auf den Kosten sitzen, so Cohen. „Wir wollen unsere Kindergärten nicht schließen, sondern ausbauen.“ Auch Personalplanung und Management einer fünf Gruppen umfassenden Einrichtung könne das Presbyterium nicht mehr leisten.

Falls die Graf-Recke-Stiftung am Muhrenkamp einsteigt, könne außerdem die Einrichtungsleitung unverändert bleiben: Schon jetzt führt Monika Brencher sowohl das Familienzentrum am Muhrenkamp als auch die „Sonnenblume" an der August-Schmidt-Straße.

Dort funktioniere die Zusammenarbeit mit der Stiftung seit einem dreiviertel Jahr sehr gut, meint Cohen. Vereinbart sei auch, dass die religionspädagogische Arbeit ohne Abstriche weitergeht, dass etwa regelmäßig gemeinsame Gottesdienstbesuche stattfinden.

Für Ausbau fehlt der Platz

So schnell wie möglich soll der evangelische Kindergarten auf dem Kirchenhügel übertragen werden, einen konkreten Zeitplan und ein absehbares Investitionsvolumen nennt der Pfarrer noch nicht.

Falls die Pläne umgesetzt werden, bliebe nur noch die Kita „Arche“ an der Kluse in Trägerschaft der Gemeinde. Nach Aussage von Justus Cohen soll dies auch weiterhin so bleiben: „Dort fehlt für einen Ausbau der Platz.“

Schon zwei von vier Kitas abgegeben

Zwei ihrer ursprünglich vier Kindergärten hat die Vereinte Evangelische Kirchengemeinde in den letzten Jahren bereits abgegeben.

Das „Raadthäuschen“ an der Parsevalstraße wird seit 31. Juli 2014 von der Elterninitiative Stöpsel betrieben: Im Sommer 2016 soll ein Neubau für sechs Gruppen an der Tilsiter Straße bezogen werden. Die Kita „Sonnenblume“ an der August-Schmidt-Straße ging im August 2015 über an die Graf-Recke-Stiftung.