Heißen. . Künftig wird das Gemeindezentrum an der August-Schmidt-Straße komplett als Kindertagesstätte genutzt. Am Sonntag gab es einen Abschieds-Gottesdienst.
Abschluss und Neubeginn in der Kreuzkirche: Am zweiten Weihnachtstag fand dort nach 40 Jahren Gemeindearbeit der letzte Gottesdienst statt. Das evangelische Gemeindezentrum an der August-Schmidt-Straße soll künftig komplett als Kindertagesstätte genutzt werden, die Kita „Sonnenblume“ wird ausgebaut, ab Herbst 2016 sollen dort dann 95 Kinder betreut werden.
Um Gottesdienste zu besuchen, müssen die Heißener Gemeindeglieder dann auf die Pauluskirche und die Petrikirche ausweichen. Einen Blick zurück auf die Anfänge vor 40 Jahren warf Frank Kastrup, ehemaliger Superintendent des Kirchenkreises An der Ruhr und in der Kreuzkirche Vorgänger von Pfarrer Justus Cohen und seiner Frau Pfarrerin Annegret Cohen. Frank Kastrup hat die Kreuzkirche mit aufgebaut, begleitet, wie statt der damaligen Notkirche, einer Holzkirche an der Bonnstraße, schließlich das markante rot-geklinkerte Gebäude des Gemeindezentrums an der August-Schmidt-Straße entstand.
Spielen, lachen und toben
„Das Konzept des Gemeindezentrums mit offenem Forum, wo man sich begegnet, wäre auch in 40 Jahren immer noch gut“, sagte Pfarrer Justus Cohen, der während des letzten Gottesdienstes in der Kreuzkirche das Bild zeichnete, dass ein Christ vor Gott immer unterwegs sei. „Zwischendurch, da machen wir mal Rast. Aber eigentlich brauchen wir keine Tempel und keine Kirchen, denn die Bibel, unser Zentrum, können wir immer mitnehmen.“ Um daran anzuknüpfen hatte die Gemeinde eine Altar-Bibel ausgelegt, in die sich die Gottesdienstbesucher nach der Feier eintragen konnten. Cohen: „Und die zieht natürlich mit um.“ So sei, berichtet Cohen nach dem Gottesdienst, die Stimmung der Gemeindeglieder auch mitnichten traurig, sondern vielmehr entspannt und offen für die Zukunft gewesen.
Mit dazu beigetragen habe auch, dass während des letzten Gottesdienstes in der Kreuzkirche die kleine Jessica Seemann getauft wurde. „Das zeigte den Übergang auf“, so Cohen. Jessica Seemann, deren Vater in der Jugendarbeit der Gemeinde mitgemacht hat, ist selbst in die Kita „Sonnenblume“ gegangen, kommt nun bald in die Schule. Sie ist als letztes Kind in der Kreuzkirche getauft worden. Dort, wo bald zahlreiche „Sonnenblume“-Kinder spielen, lachen und toben werden.