Für (fast) jedes Ü-3 Kind wird es im kommenden Kindergartenjahr 2016/17 einen Betreuungsplatz geben, wenn auch nicht immer in der Wunsch-Kita. Das geht aus einer Vorlage der Verwaltung zur Kindergartenplanung hervor, der der Jugendhilfeausschuss am 22. Februar noch zustimmen muss.

Flüchtlingskinder z.T. berücksichtigt

Demnach soll es trotz aktuell steigender Kinderzahlen für statistisch erfasste 4283 Drei- bis Sechsjährige insgesamt sogar 4348 Kita-Plätze im Stadtgebiet (im Vorjahr: 4179) geben, was einer Versorgungsquote von über hundert Prozent entspricht. Da aber im Rahmen der Inklusion 84 Plätze für behinderte Kinder frei gehalten werden müssen, liegt die tatsächliche Versorgungsquote bei 99,5 Prozent.

„Berücksichtigt sind in diesen Berechnungen auch schon eine Menge Flüchtlingskinder, so dass wir optimistisch sind, dass das Angebot am Ende auch passt“, sagt Jugendamtsleiterin Lydia Schallwig. Auch, wenn man jetzt noch nicht sagen könne, wie sich die Zuwanderung bis zum Sommer entwickele.

Die gute Versorgungslage ergibt sich allerdings – wie schon im vergangenen Jahr – auch deshalb, weil es in einigen Einrichtungen Überbelegungen gibt. In 46 aller Kitas sind derzeit insgesamt 215 Kinder zusätzlich an Bord (pro Einrichtung zwei bis neun) – dafür ist man dort auch etwas besser mit Personal bestückt. Darüber hinaus sollen auch weiterhin drei Interimseinrichtungen (Ritterstraße, Wilhelmstraße, Erlenweg) sowie die Kita an der Albertstraße (die auslaufen soll) genutzt werden. Einbezogen hat man in die Planung zudem bereits jene Plätze, die in den im Bau befindlichen Kitas an der Burg- und der Frühlingsstraße sowie in einem neuen Waldkindergarten an der Pettenkofer Straße im Laufe des Kindergartenjahres erst noch entstehen werden.

Besser als im laufenden Jahr wird sich wohl auch die Situation bei der Betreuung der Kinder unter drei Jahren (U-3) gestalten. Wenn die Kitas an Burg- und Frühlingsstraße erstmal in Betrieb sind, stehen 1089 U3-Plätze zur Verfügung, Das sind rund 70 Plätze mehr als bisher. Elf müssen für gehandicapte Kinder reserviert werden.

Hinzu kommen noch 700 Tagespflegeplätze im U3-Bereich. Insgesamt stehen statistisch gesehen für 4212 Knirpse also 1789 Betreuungsplätze bereit. Das ergibt eine Deckungsquote von 42,2 Prozent. „Wir sind also auf einem guten Weg, können mehr und mehr den Bedarf decken“, resümiert Lydia Schallwig. Zusätzlich zu den Kindertagespflegeplätzen für die ganz Kleinen soll es auch 50 ergänzende Tagespflegeplätze für die Größeren (Ü-3) geben. Die existieren bislang auch schon, ebenso wie derzeit 550 Tagespflegeplätze für U3-Kinder.

Das Land zahlt den Kommunen seit 2014 zudem zusätzliche Mittel für jene Tageseinrichtungen, die einen besonderen Unterstützungsbedarf haben oder in denen erhöhter Sprachförderbedarf besteht. Das sind in Mülheim derzeit 31 von insgesamt 91 Kindertagesstätten.