Mülheim. . Ulrich Berning hat einen Bildband über seine Heimatstadt Mülheim erstellt. Aber nicht als dickes Buch, sondern für das iPad und iPhone.

Ein schöneres Kompliment kann man seiner Heimatstadt nicht machen: „Mülheim ist meins“, sagt Ulrich Berning. Kein Wunder, dass er auf die Idee kam, die schönsten und markantesten Ecken seiner Stadt abzulichten und aus ausgewählten Aufnahmen einen Bildband zu erstellen.

Ein schweres Buch zum Blättern ist dabei allerdings nicht herausgekommen. Statt dessen eine Bildersammlung, die man nur auf dem ­iPad oder dem iPhone anschauen kann. „Ich arbeite seit 35 Jahren in Bochum, laufe dort immer ganz stolz mit einem Regenschirm mit Mülheimer Motiven rum. Ich wollte einfach noch mehr mit meiner Heimatstadt strunzen“, berichtet der 59-Jährige schmunzelnd und ergänzt: „Auf einem iPad kann man seine Stadt immer bei sich haben und spontan herumzeigen.“

Für sein Projekt ging Berning auf „Entdeckungsreise“ in den neun Mülheimer Stadtteilen, streifte „auch auf unbekannteren Wegen“ durch die Gegend. Die Fotografien und Videos, die in seinem I-Book mit rund 220 Seiten zu sehen sind, stammen aus den vergangenen drei Jahren. „Die neue Hochschule ist noch nicht dabei, da war ja bisher nur Baustelle“, sagt er. Und die Naturaufnahmen, etwa vom Witthausbusch, habe er gemacht, noch bevor Ela wütete.

Viel schwieriger war es, das Buch im Apple-Store unterzubringen

Jedem Stadtteil hat der Autor ein Kapitel gewidmet, die Bilder sind ergänzt durch kurze Einleitungstexte und Stadtpläne, die man anklicken und vergrößern kann. „Damit die Leute sich die schönen Orte selber angucken können“, sagt Berning. Das I-Book zu produzieren, war für den gelernten Lithographen nicht schwer, schließlich ist er Inhaber einer Druck- und Werbeagentur, die hauptsächlich Datensätze für Print und Multimedia erstellt. So brauchte er für das reine Programmieren, die Bildver- und Bildbearbeitung nur rund zweieinhalb Wochen.

Viel schwieriger war es, das Buch im Apple-Store unterzubringen. Es galt eine Menge an Formalitäten zu erledigen, sogar eine amerikanische Steuernummer musste beantragt werden. Warum er nur fürs ­iPad produziert hat? „Weil das ein begrenzter Bereich ist. Bei den Android-Handys hat jedes eine andere Technik, das wäre einfach zu aufwändig“, erklärt Berning. Für 19,90 Euro kann man seinen Bildband herunterladen, ein „großartiges Geschäft“ mache er damit aber nicht. „Apple bekommt ein Drittel der Einnahmen, abziehen muss man Produktionskosten, Steuern, usw.“, zählt er auf.

Im Frühjahr Foto-Reise nach Mallorca

Dennoch: Das Thema Bildband will der Mülheim-Fan weiter verfolgen. Nach Mallorca wird er im Frühjahr reisen, um dort kräftig zu knipsen. Bereits fertig ist ein ­iBook über das Berchtesgadener Land. Das wird momentan übrigens ins Chinesische übersetzt – „weil ich gesehen habe, wie viele chinesische Touristen am Königssee auflaufen“, sagt Ulrich Berning lachend.