Mülheim. Sechs Stellen werden gesucht - unter 30 Bewerbern war kein einziger geeigneter Kandidat. Da die Arbeitsbelastung noch weiter steigt, wird die Sanierung des Kunstmuseums um ein Jahr geschoben.

Die Sanierung des Kunstmuseums wird nicht wie bislang geplant im Februar 2017 beginnen, sondern um ein Jahr geschoben. Das gelte auch für die bereits dafür im Haushalt eingestellten 8,6 Millionen Euro. „Über die Summe wird auch nicht mehr neu diskutiert“, betonte gestern Kulturdezernent Ulrich Ernst. Die Terminverschiebung hat keinen finanziellen, sondern einen personellen Hintergrund.

Der städtische Immobilienservice (IS) hat durch die Fülle der durch ihn zu bewältigende Tätigkeiten seine Kapazitätsgrenze erreicht und ist zudem personell geschwächt, da einige Mitarbeiter, die nur ein befristetes Arbeitsverhältnis hatten, anderswo eine Festanstellung gefunden haben oder in Mutterschutz bzw. Elternzeit gegangen sind. „Wir haben im vergangenen Jahr im Immobilienservice sechs Kinder bekommen“, sagt dessen Leiter Frank Buchwald.

Gleichzeitig sei es noch nicht gelungen, die sechs ausgeschriebenen Stellen zu besetzen. Unter den 30 Bewerbern, die sich vorgestellt hätten, sei kein einziger, der über die ausreichende Erfahrung und Qualifikation verfüge. Jetzt soll erneut ausgeschrieben werden. „Qualifizierte Bauingenieure und Architekten zu finden ist extrem schwierig.“ Teilweise sei das auch eine Geldfrage, obwohl der TVöD nicht schlecht sei. Im wesentlichen sind von den Mitarbeitern des IS Bauherrenaufgaben zu leisten. Die acht Mitarbeiter der Planungsabteilung planen nicht selbst. Zu stemmen waren zuletzt neben den Flüchtlingsunterkünften, Brand- und Trinkwasserschutz in öffentlichen Gebäuden, Planung einer Schule und eines Hallenbades auch der Anforderungskatalog der VHS.

Klimaanlage wird erneuert

Auch der zeitliche Vorlauf für die Modernisierung des Kunstmuseums ist erheblich. Mit der Planung müsse 15 Monate vor Baubeginn begonnen werden. Als Ende des vergangenen Jahres klar wurde, dass es eng würde, habe man sich lieber für eine Verschiebung um ein Jahr entschieden, da ein reibungslos getakteter und komplikationsloser Ablauf auch für den Museumsbetrieb existenziell ist.

Bei der Sanierung des Museums geht es im wesentlichen um zweierlei, der Sicherung des Brandschutzes und der Erneuerung der Klimaanlage. „Eine konstante Luftfeuchtigkeit und Temperatur sind für den Erhalt der Jahrzehnte alten Kunstwerke wichtige Anforderungen“, erklärt Buchwald. Die bestehende Anlage ist 23 Jahre alt, wurde im vergangenen Jahr bereits instand gesetzt und ist erneuerungsbedürftig. Dass sie ein weiteres Jahr ohne größere Komplikationen durchhält, daran hat Buchwald keinen Zweifel. Der zweite Fluchtweg, der wichtigste Teil des Brandschutzes ist in dem Gebäude bereits geschaffen. In einem zweiten Schritt geht es, um den Schutz des Gebäudes und der Kunstwerke durch die Abschottung von Räumen und Gebäudeteilen im Brandfall.

Für die Detailplanung muss durch eine europaweite Ausschreibung ein Planungsbüro und eine ausführende Firma gesucht werden. Mit dieser Ausschreibung wird ebenfalls ein Büro beauftragt, dass bereits gefunden ist. Von der Detailplanung hängen schließlich Bauzeit und Schließung ab.