Mülheim. . Im Garten von Familie Elbers sind die gut einen Meter großen Krippenfiguren so platziert, dass man sie bequem vom Wohnzimmer aus anschauen kann. Und wenn die Enkel erraten, was in diesem Jahr ander ist, bekommen sie eine Tafel Schokolade.
Das sind schon stattliche Kameraden, die sich im Garten von Ellen und Lothar Elbers aufgereiht haben – oder vielmehr liebevoll arrangiert wurden. Denn Lothar Elbers legt Wert darauf, seine Krippenfiguren in jedem Jahr ein wenig anders zu platzieren, damit es nicht langweilig wird – aber doch immer so, dass die hübsche Szenerie bequem vom Wohnzimmerfenster aus zu sehen ist.
Metergroße Krippenfiguren
Geschützt unter einem hölzernen Pavillon stehen nun Maria und Josef, auch Kaspar, Melchior und Balthasar sind schon da. Wer sich ihnen nähert, der merkt: Diese Krippenfiguren sind gut einen Meter, teils etwas mehr, groß und aus festem Kunststoff, Bakelit genauer gesagt, wie der 73-jährige Elbers erklärt. „Vor 25 Jahren haben wir die ersten Figuren gekauft, mit Maria und Josef fing es an. Nach und nach kamen über die Jahre weitere hinzu, zuletzt das Kamel“, berichtet der Dümptener. Im Laufe der Jahre hat die bunte Truppe allerdings auch den einen oder anderen Verlust verschmerzen müssen. „Der Verkündungsengel mit ausgestreckten Flügen und ein Hirte sind den Winterstürmen der letzten Jahre zum Opfer gefallen“, sagt Lothar Elbers.
Ihren vollen Zauber entfaltet die Darstellung der Stallszene, sobald es dämmert und der Hausherr die Beleuchtung anknipst: Hunderte von kleinen Glühbirnen bilden einen Sternenhimmel über der heiligen Familie, hinter ihnen leuchtet eine Sternschnuppe, ein Spot setzt das Ganze ins rechte Licht, in der Mitte leuchtet ein (elektrisches) Lagerfeuer. „Früher hat sich das schon auf der Stromrechnung bemerkbar gemacht“, sagt Lothar Elbers über die technische Bestückung seiner Krippenlandschaft. „Aber heute habe ich eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und kann den Strom daraus selbst nutzen.“
Leuchtend rote Christsterne
Dekoriert ist die Szenerie mit leuchtend roten Christsternen, flankiert von Tannenbäumchen, im Hintergrund bieten die Hochbeete, in denen im Sommer Gemüse wächst, Ochs und Esel ein Bett aus Stroh. Den Kindern und Enkeln, die nicht in Mülheim, sondern in der Nähe von Landshut wohnen, schickt Elbers Fotos vom diesjährigen Arrangement der Krippenfiguren: „Die warten schon drauf und wollen wissen, wie ich sie dieses Jahr aufgebaut habe. Wenn sie sagen können, was diesmal anders ist, bekommen die Enkel eine Tafel Schokolade.“ Und der Großvater freut sich mit.
Ist die Weihnachtszeit vorüber, hat die Krippen-Gesellschaft noch einige Tage vor sich. Doch ist das neue Jahr dann angebrochen, neigt sich ihr Freiluft-Aufenthalt dem Ende zu. „An Heilige Drei Könige baue ich alles wieder ab“, erzählt Lothar Elbers. Dann wickelt er Maria, Josef, das Kamel und all die anderen sorgsam in Wolltücher und räumt in die Garage – sozusagen zum „Übersommern“.