Mülheim. . Neue Anlaufstelle für Eigentümer, Händler und Interessierte eröffnete in der Wertstadt. Stadtplaner geben sich optimistisch.
Über die Probleme in der Innenstadt und die Herausforderungen, die auf das City-Management zukommen, ist schon viel gesprochen und geschrieben worden. Jetzt soll gehandelt werden. Den ersten Schritt haben die Mitarbeiter der Stadterneuerungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft NRW (Steg) um Jens Cüppers, die sich um den Aufbau des Innenstadt-Managements kümmern, getan und sich einen neuen, griffigeren Namen gegeben: „Team Innenstadt“, wobei sie den Teamgedanken auf alle ausdehnen, die die Innenstadt nach vorne bringen wollen.
„Der Aufbruch ist zu spüren“
Zur Teamvorstellung durch Oberbürgermeister Ulrich Scholten und Planungsdezernent Peter Vermeulen kamen nun zahlreiche Interessierte aus den Bereichen Handel, Wohnen und Soziales in die Wertstadt, was Cüppers einerseits als Signal dafür verstand, dass die Erwartungen an seine Mannschaft hoch sind, in der Stadt aber bereits ein enges Netzwerk der Akteure besteht, die die Innenstadt wieder nach vorne bringen wollen.
So gab man sich an diesem Nachmittag betont optimistisch und es war viel von Fantasie, Planungsphilosophien und Glück die Rede. „Der Aufbruch ist zu spüren“, meinte Vermeulen und schöpft diese Zuversicht aus der Umwandlung des leer stehenden Kaufhofs in das Stadtquartier Schloßstraße. Denn so, wie der Leerstand negativ ausstrahlt, ist das Projekt nun ein Katalysator für eine Neuentwicklung.
Pläne für Woolworth-Gebäude noch nicht spruchreif
Das ebenfalls leer stehende Woolworth-Gebäude wurde, wie berichtet, von einem Mülheimer Investor erworben, ohne bereits eine konkrete Nutzung für das Gebäude zu haben. Zum Team Innenstadt hat er auch schon Kontakt geknüpft und erste Gespräche über mögliche Nutzungen geführt. Cüppers spricht von „interessanten Ideen“, die allerdings noch nicht spruchreif seien. Interessant ist das Gebäude noch aus einem anderen Grund. Zum Team gehört auch Architekt Richard Schmalöer, der sich begeistert von dem Woolworth-Gebäude zeigt, das nur durch eine vorgehängte Fassade entstellt sei. Möglicherweise gelinge es ja, den Eigentümer davon zu überzeugen, den attraktiven Bau wieder in seiner ursprünglichen Form zu präsentieren. Das sind zwei Beispiele für das Wirken des Teams, das vor allem darin besteht Eigentümer zu beraten. Dabei geht es auch etwa um die Förderung im Rahmen des Hof- und Fassadenprogramms. Darüber hinaus gibt es noch einen zweiten Fördertopf, das Bürgermitwirkungsbudget.
Für Vermeulen ist es das Ziel, über eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität, die Frequenz in der Innenstadt anzuheben, die dann schließlich zu einer Verringerung des Leerstands führen kann. Ihm ist aber auch klar, dass die alten Zeiten nicht zurückgedreht werden können. Durch die Einkaufszentren und die Veränderungen des Einkaufverhaltens und den Anstieg des Internethandels werden es künftig andere Nutzungen sein, mit denen die Ladenlokale gefüllt sein werden.
Die Bürger sollen sich aktiv beteiligen
Aktiv mit ihren Ideen die Entwicklung der Innenstadt fördern. Dafür gibt es den Fördertopf Bürgermitwirkungsbudget, der Veranstaltungen mit maximal 4000 Euro unterstützt. Gedacht wird an Workshops, Ausstellungen und Mitmachaktionen. Auch Straßenfeste, wie etwa die der Stadtrandperlen, oder Imagekampagnen sind denkbar. Die Aktionen müssen zum Ziel haben, das Leben in der Innenstadt zu fördern. Über die Vergabe entscheidet auch der Innenstadtbeirat. Beim Hof- und Fassadenprogramm können Eigentümer eine Förderung von maximal 50.000 Euro erhalten.
Zwei Mal in der Woche, dienstags von 10 bis 12 Uhr und donnerstags von 15 bis 17 Uhr, bietet das Team an der Ecke Kohlenkamp und Löhberg eine offene Sprechstunde an und will auch für Ideen, Kritik und Anregungen von Bürgern Ansprechpartner sein. Eine Internetseite ist in Arbeit. Kontakt: 455-6033; team-innenstadt@muelheim-ruhr.de