Mülheim. . Die Stadt Mülheim legt ein Fassaden- und Hofprogramm auf. Erst einmal stehen 600.000 Euro Fördermittel bereit. Zielgruppe sind Immobilieninhaber.

Der Rathausmarkt, überhaupt alle öffentlichen Plätze in der Innenstadt, sollen aufgehübscht werden. Seit Oktober gibt es ein Innenstadt-Management – und nun soll ein Förderprogramm Immobilieneigentümer in der City dazu ermuntern, Fassaden oder Innenhöfe in einem besseren Licht erscheinen zu lassen. 600.000 Euro aus Landes- und städtischen Mitteln stehen bereit.

Die Planungspolitik hat das Förderprogramm schon mit großer Mehrheit (bei nur einer Gegenstimme der Linken) abgesegnet, eine Zustimmung auch des Rates am 10. Dezember darf als sicher gelten. Das Programm ist Teil des umfangreichen Innenstadt-Projektes, mit dem Mülheim seine City wieder auf Vordermann bringen will.

Ratsbeschluss steht noch aus

180.000 der 600.000 Euro, die Immobilieneigentümer bis 2018 für entsprechende Maßnahmen beantragen können, trägt die Stadt selbst, den Rest das Land. Bewerben können sich, den Ratsbeschluss vorausgesetzt, Immobilieneigentümer aus dem Projektgebiet „Soziale Stadt“. Dies ist grob umrandet von der Ruhr im Westen, der Uhland- und Kalkstraße im Osten, dem Gerichtsviertel, der Charlotten- und Heißener Straße im Norden sowie den Straßen Auf dem Dudel, Wertgasse, Friedhofstraße und Muhrenkamp im Süden.

Gefördert wird etwa die Renovierung, farbliche Gestaltung, Restaurierung oder Lichtinszenierung von Fassaden (keine energetische Sanierung). Dazu zählt auch, wenn Eigentümer Werbeanlagen an Geschäftsstandorten entsprechend der städtischen Gestaltungssatzung erneuern. Darüber hinaus will die Stadt auch mehr Grün in die City bringen – sowohl auf Dachflächen, an Fassaden, Mauern oder Garagen. Weiterhin förderfähig sind die Entsiegelung nicht-öffentlicher Grünflächen und die Gestaltung von Gärten, Garagenhöfen, Vorgärten oder Zuwegungen.

Innenstadt-Management präsentiert Dienstag Ideen

„Das ist ein weiterer Baustein zur Aufwertung der Innenstadt“, sagte Planungsamtsleiter Jürgen Liebich im Planungsausschuss. Das Innenstadt-Management, das sich am Dienstag ab 13 Uhr in der Wertstadt (Kohlenkamp 34) erstmals öffentlich präsentieren will, werde Eigentümer auf Wunsch baufachlich beraten. 600.000 seien „ein guter Anfang“, so der planungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Claus Schindler. Er empfehle nur den Blick aus der oberen Etage des Medienhauses in den Innenhof hinein, um zu erkennen, wie viel Aufwertung möglich sei.

Bei der Förderung will die Stadt bestimmten Maßnahmen Vorrang einräumen. Dann etwa, wenn ein Gebäude eine städtebauliche, geschichtliche oder künstlerische Bedeutung hat. Bevorzugt werden sollen auch Projekte, zu denen sich mehrere benachbarte Eigentümer aus Kostengründen zusammenschließen oder die dazu geeignet sind, neu angelegte Flächen einem größeren Kreis an Menschen zugänglich zu machen.

Art und Höhe der Förderung sind limitiert. Etwa können Eigentümer maximal die Hälfte der Kosten ansetzen und nur in Ausnahmen mehr als 25 000 Euro.