Mülheim. Von der Wie-Wie-Pille bis zur Erinnerungskultur: Mülheims Sammlung der lokalen Ereignisse im Jahr 2016 ist in allen Buchhandlungen erhältlich.

Bei der Stadt ist Redaktionsschluss. Am Freitag stellten in gemütlicher Runde Mülheims Oberbürgermeister Ulrich Scholten mit Walter Schernstein, Fotograf und redaktionell Verantwortlicher, und Ursula Deckert, Geschäftsführerin des Verkehrsvereins, das gesammelte Werk vor. Dieses Mal mit satten 300 Seiten. „Wir haben durchs ganze Jahr so interessante Themen erhalten, dass wir uns kaum entscheiden konnten“, freute sich Schernstein über die rege Resonanz. Noch bis eine Woche vor Buchvorstellung flatterte der letzte Artikel rein.

Buch mit Bestandswert

Das Besondere an dem Jahrbuch: „Es ist gemacht quasi von Mülheimern für Mülheimer“. Das Jahrbuch stelle für viele einen Bestandswert dar. So weiß Oberbürgermeister Scholten, dass einige ausgewanderte Mülheimer es nicht versäumen, jedes Jahr ein Buch zu sich nach Übersee zu bestellen. Von Südamerika bis Kanada.

Überhaupt „haben viele Menschen den Termin der gesammelten Stadtgeschichte jedes Jahr im Kalender stehen, „um den Erscheinungszeitpunkt nicht zu verpassen“. Schließlich, so der Oberbürgermeister, sei das Buch ein willkommenes Weihnachtsgeschenk. Und Scholten spricht aus frühkindlicher Erfahrung. „Mein Vater hat schon die Bücher gesammelt“, erinnert sich der 57-Jährige.

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Von 3500 Exemplaren sei bereits ein Drittel fest verkauft. „Wir haben sogar Großkunden, die jedes Jahr eine beachtliche Zahl an Jahrbüchern abnehmen“, so Walter Schernstein. Nicht selten die, die seit Jahren als treue Kunden ihre Anzeigen im Jahrbuch schalten. Der Erlös wird für die Förderung und den Erhalt der Erinnerungskultur eingesetzt.

Zum Beispiel berichten Schüler der Stolperstein AG der Realschule „an der Mellinghofer Straße“ sowie Schüler der Luisenschule über die in diesem Jahr erlebte Gedenkveranstaltung zum 70sten Jahrestag „Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz“. „Für die Teilnehmer ein unvergessenes Ereignis.“ Eben Erinnerungskultur, die in einem Jahrbuch gut aufgehoben ist.

Noch ein Tipp der Redaktion

Kennen Sie die Wi-Wi-Pille? Nein? Dann sollten Sie unbedingt den historischen Artikel über die Löwen-Apotheke von Fritz Heckmann lesen. Damals war der Stadtteil Styrum noch eine selbstständige Gemeinde und zeigte sich im Gewandt eines bäuerlichen Straßendorfs, wie der Schreiber in einem Absatz selbst erklärt.

Das Jahrbuch Mülheim an der Ruhr 2016 (ISBN: 978-3-9814120-5-5) gibt es in allen Bücherläden und in der Touristinfo im Medienhaus am Synagogenplatz 3 in der Innenstadt zu 14,80 Euro. Es kann auch in Online-Shops angefordert werden.