Mülheim. Ein Jahr nachdem der Mülheimer Ringlokschuppen vor dem Bankrott gerettet werden musste, liegt die Kulturstätte zahlenmäßig voll im Plan.

Einen Tag vor Weihnachten traf im vergangenen Jahr ein besonderes Geschenk mit der Nachricht ein: Der Ringlokschuppen ist gerettet. In einer konzertierten Aktion hatten Stadt, Land und Kunststiftung NRW ein finanzielles Hilfspaket geschnürt, das dem Kultur- und Theaterhaus, das kurz vor dem Aus war, das Überleben bescherte.

Rund zwölf Monate ist es her, dass der Neustart unter verschlankter Form des Teams, alleiniger Regie von Matthias Frense, strukturellen und programmatischen Veränderungen angegangen wurde. Viel ist in diesem einen Jahr passiert und die Zeichen stehen gut. Dass der Ringlokschuppen zahlenmäßig voll im Plan liegt, erläuterte jetzt Matthias Frense im Kulturausschuss.

Fast 150.000 Euro Bilanz-Plus

Die Projektzuschüsse würden nach der Bewilligung eines Antrags bei der Aktion Mensch für ein inklusives Theaterprojekt sogar positiver ausfallen und voraussichtlich „gut 10.000 Euro über den ursprünglich geplanten 704.500 Euro liegen“. Zum Jahres-Ende rechnet Frense mit einem Bilanz-Plus von 146.800 Euro, „das zum Abbau von Altschulden eingesetzt werden soll“.

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Auf einem guten Weg sieht Kulturdezernent Ulrich Ernst den Ringlokschuppen. Im Wissen, dass es in diesem Jahr wirtschaftlich sehr eng würde, habe man es trotz allem im Rahmen des Budgets geschafft. Beides zusammengenommen, inhaltlich einen guten Job zu machen und gleichzeitig die engen Vorgaben einzuhalten, so Ernst, „das ist schon bemerkenswert und verdient große Anerkennung“. Die Liquiditätsplanung sei sehr exakt: „Es liegt alles im grünen Bereich.“ Auch im kommenden Jahr sei der Wirtschaftsplan noch nicht komfortabel. „Aber ich gehe mal davon aus, wenn es der Ringlokschuppen in diesem Jahr gekonnt hat, dann kann das auch im nächsten Jahr gelingen.“

Eine Aufgabe für 2016 sei die Überleitung des Hauses in eine andere Gesellschaftsform. Aktuell läuft es noch als Verein unter Kir (Kultur im Ringlokschuppen). Die Zielrichtung: eine Gesellschaft unter dem Dach der BHM (Beteiligungsholding Mülheim).

Zuversicht und Optimismus für die Zukunft

Im Kulturausschuss berichtet Matthias Frense regelmäßig über die aktuelle Lage des Hauses. Ein Ringlokschuppen-Beirat, zu dem Vertreter der Parteien und Kultur-Fachleute gehören, begleitet und unterstützt das Haus bei seiner Entwicklung. Was die Zukunft des Ringlokschuppens betrifft, „bin ich sehr zuversichtlich und optimistisch“, sagt Margarete Wietelmann (SPD), Vorsitzende des Beirates. Sie habe in den vergangenen zwölf Monaten den Eindruck gewonnen, „dass mit Matthias Frense einer am Ruder ist, der sein Fach versteht“.