Mülheim. . Erstmalig war ein Team der Mülheimer Entsorgungsgesellschaft mit mehreren Streu-Fahrzeugen auf der Rennstrecke in der Eifel unterwegs.
Am vergangenen Freitag musste der Winterdienst der Mülheimer Entsorgungsgesellschaft (MEG) zum ersten Mal ausrücken – eisige Temperaturen hatten in den Morgenstunden teilweise für glatte Straßen gesorgt. Dabei sieht sich die MEG gut gerüstet für den bevorstehenden Winter: 500 Tonnen Streusalz lagern in den Hochsilos auf dem Betriebsgelände an der Pilgerstraße, weitere 500 Tonnen in der Salzhalle in Heißen. „Und 1600 Tonnen Streusalz sind für uns im Lager von Straßen NRW in Rheinberg reserviert“, so Andreas Jung, Abteilungsleiter Logistik.
Nach dem letzten starken Winter 2012/2013 habe die MEG ihre Lagerkapazitäten aufgestockt – damals seien 3000 Tonnen Streusalz verbraucht worden. Damit seine Mitarbeiter das Glatteis vertreibende Salz richtig auf die Straße bringen können, hat sich Jung am Wochenende von Mülheim aus mit fünf Streu-Fahrzeugen und zehn Kollegen auf eine Reise begeben. Ihr Ziel: der Nürburgring.
Übungsstrecken, die Winterbedingungen simulieren
Dort, auf dem Gelände der bekannten Rennstrecke, testeten die Mitarbeiter – darunter neue Berufskraftfahrer, die nach Beendigung ihrer Ausbildung jetzt im Winterdienst eingesetzt werden sollen – das Verhalten ihrer Fahrzeuge bei einem Wintertraining. „Am Nürburgring gibt es Fahrbahnen mit speziellen Beschichtungen, die das Fahren auf Eis und Schnee simulieren“, erklärt Andreas Jung.
Bislang hat das Fahrtraining für die Berufskraftfahrer, die eines der insgesamt elf Streufahrzeuge steuern sollen, immer auf dem Gelände der MEG an der Pilgerstraße stattgefunden. Die Übungsfahrten auf dem Nürburgring waren eine Premiere. „Dort kann man das Handling der Wagen besser trainieren.“
Wird es dann bald knackig-kalt, kommen zwei unterschiedliche Streutechniken zum Einsatz. „Zum einen sind das Fahrzeuge mit klassischen Feuchtsalzstreuern, die über einen Drehteller Auftausalz mit Sole gemischt auf die Straße bringen“, verdeutlicht Jung. Zum anderen komme eine neuartige Technik zum Zuge, bei der reine Sole auf die Fahrbahn gelangt. Der MEG-Mann skizziert den Vorteil: „Das hat eine sofortige Auftauwirkung, auch bei Reifbildung oder überfrierender Nässe.“
Bis Weihnachten bleibt der Wintereinbruch wohl aus
Woher aber wissen die MEG-Mitarbeiter, wann sie sich bereithalten müssen, um auszurücken und Straßen möglichst eisfrei für den Verkehr zu machen? Genügt dafür der Blick aus dem Fenster? Befragen sie gar den Wetterfrosch? „Wir bekommen regelmäßig Daten von der Meteogroup Berlin zur Wetter- und Straßenlage geliefert. Danach richten sich unsere Einsätze“, erklärt der Winterdienst-Experte. Deutet sich aktuell ein Wintereinbruch an? Jung schüttelt den Kopf: „Laut der Vorhersagen bleibt es bis Weihnachten frostfrei.“