Essen. . Was macht ein Streufahrzeug bei milden Herbsttemperaturen auf Essens Straßen? Für die ungewöhnliche Fahrt hat die EBE eine gute Erklärung.
Milde Temperaturen, morgendliche Herbstsonne – und ein Winterdienst-Fahrzeug, das sich seinen Weg über die Münchener Straße und Harkortstraße bahnt: Für leichte Irritation sorgte der Wagen der Entsorgungsbetriebe Essen (EBE), als er am Mittwochmorgen in Holsterhausen unterwegs war. Doch für die ungewöhnliche Fahrt hat die EBE gute Gründe: „Das sind Übungsfahrten“, erklärt Sprecherin Bettina Hellenkamp. Die Fahrer trainieren noch bis Ende Oktober für den Ernstfall – den Wintereinbruch. Am 1. November beginnt dann die Winterbereitschaft.
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Wird es auf Essens Straßen glatt, müssen die EBE-Fahrer schnell einsatzbereit sein, jeder Handgriff muss dann sitzen. Und erschwerend kommt hinzu: „Die Winterdienst-Fahrzeuge sind umgebaute Großkehrmaschinen und haben daher das Steuer auf der rechten Seite“, erklärt Hellenkamp.
Rund 150 Fahrer für den Winterdienst eingeteilt
Insgesamt sind rund 150 Fahrer für den Winterdienst eingeteilt. Sie alle haben einen Lkw-Führerschein, viele sind normalerweise bei der Müllabfuhr oder der Straßenreinigung tätig. Jeder Winterdienst-Fahrer sitzt im Sommer und Herbst einmal am Steuer eines Streu- und Räumfahrzeugs und übt. Die Fahrer steuern dann auch über einige Straßen in Essen – allerdings ohne Salz oder Sole zu verteilen. Außerdem fahren sie zur Salzbunkerstelle am Recyclinghof in Werden. Dort ist es besonders eng, und die Fahrer müssen mit den großen Wagen die Ladestelle rückwärts anfahren.
Neu auf dem Trainingsplan ist in diesem Jahr ein Parcours: Die Mitarbeiter manövrieren auf dem EBE-Betriebshof an der Pferdebahn die Räum- und Streufahrzeuge um kleine Pylonen und trainieren so beispielsweise, wie sie um enge Kurven kommen. Auch das An- und Abmontieren des Schneeschilds, das vor dem Fahrzeug angebracht ist, wird geübt.
Zwischen dem 1. November 2014 und dem 12. April 2015 waren die Winterdienst-Fahrer insgesamt 45.207 Kilometer unterwegs. Sie brachten 1236 Tonnen Salz und 472.000 Liter Sole auf die Fahrbahnen auf. (pg)