Mülheim. . Die Bewohner sollen Extraausweise erhalten, mit denen sie leichter einen Stellplatz für ihr Auto finden. Besucher müssen überall Gebühren zahlen. Es ist der erste Test in Mülheim.
Das Bewohnerparken in der Altstadt beginnt. Seit 15 Jahren haben sich Bewohner des Kirchenhügels dafür eingesetzt, um etwas mehr Ruhe vor ihren Fenstern zu bekommen. Ab Dienstag, 1. Dezember werden sich zahlreiche Autofahrer, die bisher im Schatten der Kirchtürme ihr Auto abgestellt haben, einen anderen Parkplatz suchen müssen. Bis nächste Woche sollen alle Schilder und die fünf neuen Parkscheinautomaten im Testgebiet aufgestellt sein.
„Wir haben es endlich geschafft. Meine Nachbarn und ich haben bereits unsere Anwohnerparkausweise bekommen“, freut sich Rolf Schulze von Verein „Pro Altstadt“. Was die Verkehrsplaner erarbeitet hätten, sei ein guter Ansatz. „Wir hoffen, dass wir die in der Altstadt gemachten Erfahrungen später auf andere Wohngebiete übertragen können“, fügt Schulze hinzu.
Bisher erst 200 Parkausweise beantragt
Bisher sind rund 200 Anträge auf einen Bewohnerparkausweis eingegangen. Dieser kostet rund 30 Euro im Jahr. Rund dreimal so viele Personen vom Kirchenhügel wären berechtigt.
Erfahrungsgemäß werden die bisher fehlenden Anträge mit Beginn des Bewohnerparkens im Rathaus ankommen und sollen schnell erledigt werden.
In der Tat ist das Bewohnerparken als Test angelegt. Nachdem Start soll es Verbesserungen geben, wenn sich das so anbietet“, haben die Straßenverkehrsplaner in ihrem Konzeptpapier festgeschrieben. Änderungen seien auch notwendig, um weitere Erfahrungen sammeln zu können. Der Kirchenhügel ist der erste Siedlungsbereich, in dem es bald Anwohnerparken gibt. In anderen Städten bestehen solche Regelungen dagegen schon seit vielen Jahren.
450 private Stellplätze und Garagen
„Mal sehen, ob die Schilder wirklich ausreichen und die Zahl der Autos kleiner wird. Bereits jetzt fahren die Autolenker doch wie sie wollen durch die Straßen der Nachbarschaft“, sagt Uwe Walter Baumann, der seit 1969 in der Altstadt wohnt. Ohne eine strikte Verkehrsüberwachung werde es schwierig, die gesteckten Ziele zu erreichen. Mitarbeiter der Stadt werden demnächst häufiger zwischen Wertgasse, Ober- und Kaiserstraße unterwegs sein.
„Auch für uns Verkehrsplaner ist das Neuland“, heißt es dazu aus dem Rathaus. Sie haben 649 öffentliche Parkplätze im Testgebiet erfasst. Davor waren bisher bereits 181 gebührenpflichtig. Hinzu kommen rund 450 private Stellplätze und Garagen. Von den öffentlichen Parkplätzen wurden die meisten mehr als fünf Stunden von nur einem Fahrzeug belegt.
Diese rund 400 bei Zählungen ermittelten Dauerparker sollen nicht mehr auf ihren vertrauten Plätzen stehen. Diese kosten ab Dienstag ebenfalls Gebühren oder können von den Bewohnern – mit Ausweis hinter der Windschutzscheibe – kostenlos genutzt werden können. Darum gehen nun zusätzliche Parkscheinautomaten auf dem Kirchenhügel in Betrieb.
Die mit dem Bewohnerparken angelegte Fußgängerzone wird erst nach dem Ende des Adventsmarktes in der Altstadt eingerichtet. „Faktisch greife diese Regelung schon jetzt, weil dort die Stände aufgebaut sind, sagen die Verkehrsplaner. Vor Weihnachten – nach dem 21. Dezember – würden die passenden Schilder enthüllt und die Kettwiger Straße zur Sackgasse. Nach einigen Monaten soll es im Frühjahr die erste Bilanz geben.