Mülheim. . Der Mülheimer Künstler Peter-Torsten Schulz hat nicht nur einen neuen „Ollen Hansen“-Kalender gemacht, sondern erstmals auch ein Buch mit Geschichten.

Das Jahr geht zu Ende – der neue Große Hansen Kalender ist schon da: Wie in jedem der vergangenen 28 Jahre können sich Fans/Freunde des künstlerischen Allrounders wieder einen echten Peter-Torsten Schulz an die Wand hängen. Und sich dabei in einer überschaubaren Gruppe fühlen: Die Auflage ist auf 1500 Exemplare limitiert.

Wurde das großformatige Werk bis vor zwei Jahren gemeinsam mit einer Bausparkasse herausgegeben, so tut die Eigenproduktion dem Erscheinungsbild gut: Druck und Papier sind von hoher Qualität, so dass manches Monatsblatt in gerahmter Form länger als vier Wochen an der Wand hängen wird. Bei den Motiven wählte „Petoschu“ aus dem Schaffen vieler Jahrzehnte, frühe grafische Arbeiten, bekannte Bilder, Cartooniges und ein Foto aus dem „Rapunzel“-Band von ‘78 sind dabei. Monats-Motiv und Poesie ergänzen sich wie immer auf kongeniale Weise: Ein Bilderbuch zum Lesen, oder ein Lyrikbuch zum Gucken, je nachdem.

Für alle Spinner, wie sie im Buche stehen

Bilderbücher machen und Geschichten erzählen – das beschäftigte den Mülheimer Künstler nach eigener Aussage seit dem sechsten Lebensjahr. Kaum war in seinem langjährigen Schaffen als Grafiker, Maler, Fotograf, Lyriker das eine vom anderen zu trennen. Doch im siebten Lebensjahrzehnt erscheint nun erstmals ein Prosaband – und der ist alles andere als prosaisch: „Wo Vase?“ (Zehn Uhr-komische Geschichten aus Hansens Haus.) Alle Geschichten, so der Autor, haben einen ernstzunehmenden eigenen Hintergrund. „Keine Ahnung“, lacht Peter-Torsten Schulz, der sich gern „Pit“ nennt, „was die Leute dazu sagen. Bisher kennen nur so fünf oder sechs das Buch.“

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Im Zweifel werden alle andern wohl lachen, denn der Olle Hansen hat natürlich schon mal ausprobiert, wie sie vereinzelt so ankommen, die schrägen Storys („Für alle Spinner, wie sie im Buche stehen“) über sprechende Katzen, fremde Frauen im Nachthemd oder die hass-geliebte Vase. Beim „Klönschnack mit Pit“, zum Beispiel, wenn das „Atelier für Angewandte Kunst“ im alten Saarn exklusiv geöffnet ist für feste Gruppen – zehnmal im Jahr und nach Anmeldung.

Dann nimmt sich „Petoschu“ Zeit, seinen Gästen eine andere, poetischere Sicht auf die Welt zu ermöglichen. „Mein Ziel ist immer“, sagt der, „die Leute mündig zu machen.“ Denn wie man auch bei vielen seiner Werke manches erst auf den zweiten, dritten oder gar vierten Blick erfasst, so kann man auch die (Alltags-)Welt nicht nur auf eine Weise sehen. Dann wird Kunst plötzlich gegenwärtig, im Stein am Strand, im Hölzchen aus dem Wald. „Dann bringen sich die Leute“, ist „Pit“ überzeugt, „aus jedem Urlaub etwas mit.“