Mülheim. Unter dem Motto „Ein Herz für Menschen“ starten Pro Altstadt, die Regler-Produktion und die Kirchen eine Spendenaktion zugunsten von Flüchtlingen.
Ein „Herz für Menschen“ sollte jeder haben. Der Verein Pro Altstadt e.V., die Regler-Produktion und die beiden Kirchengemeinden auf dem Kirchenhügel haben es jetzt aber ganz besonders. Pünktlich zum Start des Adventsmarktes in der Altstadt am Freitag, 27. November, rufen sie unter eben jenem Motto eine Spendenaktion zu Gunsten von Flüchtlingen ins Leben.
Als Rolf Schulze, der Vorsitzende des Stadtviertelvereins Pro Altstadt im Fernsehen die Bilder der ankommenden Flüchtlinge in München sah, stand für ihn sofort fest: „Da müssen wir was machen.“ Die Nähe zu den Reglern besteht schon seit Jahren, gemeinsam suchten die beiden Vereine den Kontakt zu den Kirchen, die beide sofort ihre Unterstützung zusagten.
Subtil und charmant
Als Startschuss für die Aktion haben die Organisatoren Briefe an potenzielle Spender geschickt. Gebeten wird um Geld- und/oder Sachspenden. In der letzten Adventswoche werden acht Markthütten zur Verfügung gestellt, um möglichst viele Sachspenden zu verkaufen. Die Spender sind auch eingeladen, die Organisatoren von „Ein Herz für Menschen“ ehrenamtlich beim Verkauf zu unterstützen.
Die Regler-Produktion kümmert sich nicht nur um die technische Unterstützung in Form von Licht und Ton, sondern stellt auch ein mannigfaltiges Kulturprogramm auf die Beine, das Hans-Uwe Koch als „subtil und charmant“ beschreibt. Es wird einen Chor, Bläser und Lesungen geben.
Menschen integrieren
Wofür wird das Geld verwendet? Die Regler haben bereits zwei Projekte im Blick, die sie unterstützen möchten. „Den Rest des Geldes möchten wir zentral über die Caritas verteilen. Die weiß, wo die Not am größten ist“, sagt Michael Janßen, Mülheims Stadtdechant und Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde St. Mariae Geburt. Hannah Berntgen von der Caritas hat vor allem Deutschkurse und Kochkurse für Männer im Sinn. „Außerdem versuchen wir junge Männer zwischen 18 und 35 möglichst schnell zu integrieren, damit sie auf einem guten Weg sind, wenn irgendwann ihre Familien nach Deutschland nachkommen“, sagt Hannah Berntgen. Sport und Musik sind hierbei wichtig zum Knüpfen von Kontakten.
„Wir sind noch ein wenig in der Findungsphase, wollen die Leute aber auch nicht mit Unnötigem überschütten. Dafür ist das Know-How der Caritas wichtig“, sagt Justus Cohen, Pfarrer der Vereinten Evangelischen Kirchengemeinde. Rolf Schulze ergänzt: „Das Ziel sind nachhaltige integrationsfördernde Maßnahmen.“
Allen möglichen Spendern gibt Stadtdechant Michael Janßen noch eine Motivation mit auf den Weg: „Von vielen Ehrenamtlichen höre ich immer wieder, dass dieses Engagement nicht nur Geben, sondern auch Nehmen ist.“