Mülheim. . In einem offenen Brief fordert der Saarner Umweltverein den Oberbürgermeister auf, ein Flüchtlingsdorf am Schlippenweg nicht zuzulassen.
Der Saarner Umweltverein fordert in einem offenen Brief Oberbürgermeister Ulrich Scholten auf, die Pläne für eine Flüchtlingsunterkunft am Schlippenweg fallen zu lassen. Wie berichtet, soll auf der Brachfläche in Holthausen im kommenden Jahr ein „Dorf“ für rund 260 Flüchtlinge errichtet werden.
Flüchtlinge in DeutschlandDie Verwaltung sollte statt dessen, so Detlef Habig, der Vorsitzende des Umweltvereins, auf die städtische Tochtergesellschaft zur Wirtschaftsförderung zurückgreifen, die zur Zeit etwa 55 Immobilien mit Tausenden von Quadratmetern an Büro-, Hallen- und Gewerbeflächen vermitteln wolle. Der Umweltverein empfiehlt der Stadtspitze, auch auf solche Flächen zurückzugreifen, statt „ein Herzstück eines wertvollen Landschaftsschutzgebietes“ wie das am Schlippenweg zu bebauen.
Dieser nördliche Bereich der Zeppelinstraße zwischen dem Hauptfriedhof und der Parsevalstraße gehöre zu den großen zusammenhängenden Kaltluftentstehungsgebieten in Mülheim. „Dieses Gesamtgebiet belüftet in windschwachen Zeiten, selbstständig etwa 50 Prozent des Rumbachtales, welches die Frischluftschneise der Innenstadt ist“, so Habig. Der wertvolle Frischluftaustausch reiche bis hinüber in die Stadt Essen. Mit Sorge beobachtet der Umweltverein, dass Stadtverwaltung und Investoren dieses Landschaftsschutzgebiet immer wieder zur Bebauung im Blick haben. „Wir erwarten“, heißt es in dem offenen Brief an den OB, „von Ihnen eine umweltverträgliche Entscheidung.“