Mülheim. . Eine Unterkunft nur für Männer am Wenderfeld wird es nicht geben. Stadt weist die Gerüchte, die ein Ratsmitglied streut, zurück.
Vor einigen Wochen war noch die Unterbringung von 93 Flüchtlingen in der ehemaligen Peter-Härtling-Schule in Dümpten geplant, doch die Ereignisse überschlagen sich bekanntermaßen: Wegen des ungebrochen hohen Zuzugs von Flüchtlingen sollen am Wenderfeld nun 133 Menschen unterkommen. Der Politik wird, wie so häufig in den vergangenen Monaten, ein Dringlichkeitsbeschluss dazu abverlangt.
Die Stadt sah sich am Donnerstag noch einmal zu einer öffentlichen Mitteilung zur Erweiterung der Dümptener Flüchtlingsunterkunft veranlasst – vielleicht auch deshalb, weil der mittlerweile nicht mehr auf AfD-Ticket fahrende, sondern parteilose Ratsherr Jochen Hartmann in der Flüchtlingsfrage zuletzt mehrfach Stimmung gegen die Stadtverwaltung gemacht hatte. Er hatte unterstellt, dass die Verwaltung die Dümptener Bürger am 9. September bei einer Informationsveranstaltung „falsch informiert“ habe. Nicht nur über Zahlen. Auch habe die Stadt öffentlich verschwiegen, dass wohl ausschließlich männliche Flüchtlinge am Wenderfeld untergebracht werden sollten.
Konietzka: Es wird keine reine Männerunterkunft
Letzteres wies am Donnerstag auf Anfrage noch einmal Sozialamtsleiter Klaus Konietzka ausdrücklich zurück. Pläne für eine reine Männerunterkunft gebe es nicht. Insgesamt wiesen die Stadt in ihrer gestrigen Mitteilung und Dezernent Peter Vermeulen schon am Dienstag im Planungsausschuss Hartmanns Kritik an mangelhafter Information undM Sensibilität für die Belange der Anwohner in Dümpten zurück. Am Abend der Bürgerversammlung Anfang September sei die Verwaltung noch von einer Unterkunft für 93 Flüchtlinge ausgegangen. Aufgrund des weiter hohen Drucks in der Unterbringung und während der weiteren Planung habe die Stadt die Möglichkeit gesehen, am alten Standort der Förderschule 133 Menschen ein Dach über dem Kopf bieten zu können.
Flüchtlinge in DeutschlandSo habe unter anderem ein Brandschutzsachverständiger neue Möglichkeiten der Unterbringung aufgezeigt. Zudem hat sich die Stadt entschieden, neben dem ehemaligen Hausmeisterhaus, dem Pavillon und dem Schulgebäude auch noch den Souterrain umzubauen. Dafür sind zu den bisher veranschlagten Kosten (knapp eine halbe Million Euro) noch weitere 130.000 Euro aufzubringen, die der Finanzausschuss am 2. November freigeben soll.
An Anwohner verschickte die Stadt am Mittwoch einen Informationsbrief, in dem Sozialdezernent Ulrich Ernst Bürgern auch anbietet, weitere Fragen telefonisch an die Stadt zu richten.