Mülheim. . Vor der Bürgerversammlung am Freitag konkretisiert die Stadt Mülheim ihre Pläne für die Flüchtlingsunterbringung im Haus Jugendgroschen.

Vor der Bürgerversammlung am Freitag, 2. Oktober, um 19 Uhr im Haus Ruhrgarten (Mendener Straße 106) hat die Stadt weitere Einzelheiten zur Flüchtlingsunterbringung im Haus Jugendgroschen am Ortsrand von Menden bekannt gegeben. So sollen dort nicht nur 50 Flüchtlinge unterkommen, sondern in einem zweiten Schritt weitere 70.

Für einen Zeitraum von mindestens drei Jahren will die Stadt Haus Jugendgroschen und das umliegende, rund 8500 Quadratmeter große Grundstück von der Vereinten Ev. Kirchengemeinde zum Nulltarif anmieten. Ende Oktober sollen zunächst einmal 50 Flüchtlinge in das ehemalige Jugendfreizeitheim einziehen, das noch über zwei Duschräume und Möbel (darunter 28 Betten) verfügt. Bis Januar sollen schließlich die Voraussetzungen geschaffen werden, weiteren 70 Menschen dort ein Dach über dem Kopf zu bieten.

Sie sollen dann in Containern auf dem Gelände untergebracht werden. Die Container sind bereits bestellt. Ein WC- sowie zwei bis drei Duschcontainer soll es dazu geben. Das Gelände soll, wie das Flüchtlingsareal am Kirmesplatz in Saarn, eingezäunt werden.

Gut 1 Million Euro Kosten in Menden – 6,6 Millionen in Saarn

Der städtische Immobilienservice rechnet mit Kosten in Höhe von 510.000 Euro für die Container, für das Legen von Wasser- und Stromleitungen, für Zäune und andere Bauarbeiten. Das Sozialamt muss für Einrichtung und Ausstattung 45.000 Euro zusteuern. Für die Bewirtschaftung kalkuliert die Stadt jährlich mit 115.000 Euro. Beim Sozialamt werden pro Jahr auch noch mal 365.000 Euro für Personal und Dienstleistungen fällig. Macht zusammen: gut 1 Million Euro.

Für das Flüchtlingsdorf auf dem Kirmesplatz in Saarn hat die Stadt gestern im Stadtrat eine neue Kostenkalkulation präsentiert. Geplant ist, die Unterbringung mit rund 600 Flüchtlingen dort zunächst in 20 angemieteten Containern zu organisieren, bis elf Holzhäuser und vier Leichtbauhallen (zur Versorgung, etwa für die Essensausgabe) aufgestellt sind. Die Stadt rechnet mittlerweile mit Kosten in Höhe von insgesamt fast 6,6 Millionen Euro. Die Eile in der Planung hat allerdings zur Folge, dass auch dies nur eine Schätzung ist.