Mülheim. . Die rasant gestiegenen Zahlen stellen für die Stadt eine Herausforderung dar.
Am Montag sind 30 Flüchtlinge in der Stadt angekommen, am Dienstag 15 und bis Ende der Woche werden nach und nach weitere 60 Menschen in Mülheim ein zumindest vorübergehendes Zuhause finden. Rund 100 Frauen, Männer, Kinder pro Woche: So wird es laut Thomas Konietzka, stellvertretender Leiter des Sozialamts, wohl auch weitergehen. Die Zahlen sind gewaltig gestiegen: „Bis Jahresmitte kamen ja gerade 40 im Monat.“ Der Zuwachs sei „enorm“ – „und wir müssen gucken, wie wir das überhaupt hinkriegen“.
Knapp 1300 Asylbewerber und Flüchtlinge sind laut Konietzka aktuell über die so genannte kommunale Zuweisung in der Stadt unterbracht; hinzu kommen die 205 Menschen, die derzeit in der Notunterkunft des Landes NRW an der Lehnerstraße leben. Bis Dienstag wohnten dort rund 60 Flüchtlinge mehr; diese aber seien gestern auf andere Bundesländer verteilt worden.
Pastor-Jakobs-Haus wird bezogen
Die Menschen, die am Montag und Dienstag angekommen sind, sind im ehemaligen Gebäude der Kita Villa Kunterbunt am Priesters Hof untergebracht; „die aber ist jetzt voll“, sagt Konietzka. 60 Menschen können dort leben. Ab heute werde man daher das Pastor-Jakobs-Haus des Bistums am Kuhlendahl beziehen, in dem können rund 90 Neu-Mülheimer Obdach finden.
Die meisten Menschen, die derzeit nach Mülheim kommen, stammen aus Syrien, dem Irak oder Afghanistan; „nur zehn Prozent haben den Westbalkan als Herkunftsland“, so Konietzka. Schwierig findet er, dass die Bezirksregierung Arnsberg lediglich drei Tage vor der Ankunft neuer Busse informiere. „Etwas mehr Zeit wäre schon besser.“ Es sei ja viel zu erledigen: Unterkünfte müssten fertig gemacht, die ersten Zahlungen an die Asylbewerber und Flüchtlinge vorbereitet werden. . .
Aktuell arbeite man übrigens mit Hochdruck an der Errichtung des Flüchtlingsdorfes auf dem Kirmesplatz in Saarn. Nach den Herbstferien soll es bezugsfähig sein, ebenso wie die einstige Peter-Härtling-Schule am Wenderfeld in Dümpten. Fest stehe: „Die Kollegen leisten gerade, was nur eben geht.“