Mülheim. . Am Sonntag tat sich auf einem Garagenhof an der Aktienstraße zum zweiten Mal ein Loch auf. Spezialfirma bohrt jetzt nach weiteren Hohlräumen.
Tut sich plötzlich im Boden ein Loch auf, handelt es sich in den meisten Fällen um die Nachwirkungen des Bergbaus. Auf einem Garagenhof an der Aktienstraße 231 vermuten Fachleute diese Ursache. Innerhalb von drei Wochen ist dort zum zweiten Mal ein so genannter Tagesbruch entstanden. Jetzt arbeiten die Männer einer Spezialfirma daran, weitere Hohlräume zu finden und diese zu verfüllen. Wie lange diese Arbeiten dauern, kann niemand sagen.
„Wir wissen nicht, was uns alles bei den Suchbohrungen erwartet. Das ist eine Suche nach unbekannten Hohlräumen und Lockerschichten“, beschreibt es Andreas Nörthen, Sprecher der Abteilung Bergbau und Energie bei der Bezirksregierung Arnsberg. Mitarbeiter dieser Behörde sind für alle Bergschäden im Land zuständig.
Am Sonntagabend hat sich das Loch im Garagenhof aufgetan, „Wahrscheinlich ist die Absackung nach dem Dauerregen vom Wochenende entstanden“, sagt Frank Schöttler, vom Amt für Verkehrswesen und Tiefbau. Was in den nächsten Tagen rund um das Loch passiert, hänge nun von den Ergebnissen der gerade laufenden Sondierungsbohrungen ab.
Notfallplan wurde bereits besprochen
Als der erste Tagesbruch vor drei Wochen verfüllt wurde, ging niemand von weiteren Brüchen aus. „Da dies nun der zweite ist, müssen wir jetzt Schadensbegrenzung betreiben und die Ursache finden“, erläutert Andreas Nörthen. Unter dem Loch im Garagenhof seien keine alten Bergbaustollen registriert. „In der Nähe haben wir die Flöze Kreftenscheer 1 und 2. Es kann sein, dass von dort Kräftewirkungen durch die Bodenschichten ausgehen, die den Tagesbruch ausgelöst haben. Aber sicher ist das noch nicht“, betont der Sprecher der Bergbauabteilung.
Die Männer der Spezialfirma sind jedoch für alle Fälle gerüstet. Treffen sie bei ihren Suchbohrungen auf Lockersmasse, wie an der Aktienstraße in 25 Metern Tiefe, verfüllen sie die Hohlräume gleich mit einer Zementmischung. „Nach 48 Stunden prüfen wir erneut die Festigkeit“, fügt Andreas Nörthen hinzu. Ergäben sich großer Löcher in den Bodenschichten, müssten Betonmischer anrollen, wie damals beim dicken Tagesbruch an der Mühlenstraße. „Wir hoffen, das es nicht so kommt. Ausschließen können wir das auch nicht.“
Sind Bohrungen auf der Aktienstraße notwendig, haben die städtischen Abteilungen bereits einen Notfallplan besprochen. Die Straßenbahn kann dann nicht mehr über die Aktienstraße fahren, sondern Ersatzbusse. Welche Umleitungen es für Autos gibt, wird rechtzeitig bekannt gegeben.
In den nächsten Tagen werden Sondierungsbohrer ihre Erkenntnisse zu Tage fördern. Am Dienstag sollen erste Ergebnisse vorliegen.