Ickten. Weitab des Trubels hat das Ehepaar Strengbier in den vergangenen 20 Jahren in Ickten einen blühenden Rückzugsort geschaffen.

Der Garten von Friedhelm und Irmgard Strengbier am Schnellenkampweg hüllt seine Besucher in eine Geräuschkulisse, welche das Rauschen der nahe gelegenen Ruhrtalbrücke in den Hintergrund treten lässt: In das Geplätscher der Fontäne am Ententeich mischen sich der Gesang leuchtend orangefarbener Kanarienvögel, das fröhliche Geschnatter der Enten und das Krähen eines Hahnes, der stolz durch den Garten schreitet.

Abends, wenn die Vögel verstummen, lauschen wir der Musik der Frösche“, sagt Friedhelm Strengbier und deutet auf einen weiteren, von hohem Schilf umrahmten Teich. Für das Ehepaar beginnt die schönste Zeit des Jahres, „wenn die Bäume im Frühjahr ausschlagen und die Natur erwacht.“

Im Zentrum des rund einen Hektar großen Grundstückes führt ein von einer Clematis umrankter Bogen in Irmgard Strengbiers Reich: Hier hat sie ein großes Beet angelegt, das nicht nur wegen der Farbenpracht zahlloser Blüten eine Augenweide darstellt, sondern durch den Anbau einiger Gemüse- und Obstsorten auch eine praktische Funktion erfüllt: „Wir kaufen kein Gemüse mehr. Hier gibt es alles, was das Herz begehrt.“ Neben Kartoffeln, Zwiebeln und roter Beete baut die passionierte Hobbygärtnerin auch Himbeeren, Stachelbeeren und rote Pfirsiche an.

Obwohl im Garten des Ehepaares eine genaue Arbeitsteilung herrscht und sich Friedhelm Strengbier „eher um die Technik und alles was Kraft erfordert“ kümmert, übernimmt er manchmal auch Arbeiten im Gemüsebeet: „Die Stangenbohnen setze ich immer, die esse ich besonders gern.“

„Die Arbeit im Garten hält uns fit“

Wohin der Blick auch wandert, in jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken: In den zahlreich angelegten Beeten bilden farbenprächtige Blumen wie Montbretien, Dahlien, Hortensien und Lavendel ein leuchtendes Blütenmeer. „Manchmal findet man kaum eine freie Stelle, um etwas Neues zu pflanzen“, stellt Irmgard Strengbier belustigt fest. „Ich freue mich immer, wenn ich eine neue Blumenart entdecke. Ich habe mir auch schon mal Samen aus dem Urlaub mitgebracht.“

Für Friedhelm und Irmgard Strengbier ist der Garten einerseits ein Rückzugsort, an dem sie ihrer Leidenschaft für Pflanzen und Tiere nachgehen können; im Alter von 81 und 83 Jahren stellen sie aber auch fest, welchen positiven Nebeneffekt die tägliche Gartenarbeit von drei bis vier Stunden außerdem hat: „Die Arbeit im Garten hält uns fit. Auf einer so großen Fläche gibt es immer etwas zu tun und dadurch bleiben wir in Bewegung“, sagt Irmgard Strengbier und betrachtet dabei prüfend den Rand eines Blumenbeetes.

Überlegungen, ihren Garten pflegeleichter zu gestalten, haben die Eheleute immer wieder verworfen: „Es ist schon eine Menge Arbeit, diesen Garten zu pflegen.“ sagt Friedhelm Strengbier. „Wenn wir aber so fit bleiben, wie wir es heute sind, sehe ich uns auch noch in zehn Jahren bei der Gartenarbeit.“