Mülheim. Das Ehepaar Landers schuf im hinteren Bereich der Aktienstraße in Mülheim einen üppigen Garten.
An der Aktienstraße in Mellinghofen erwartet man nicht unbedingt eine grüne Oase hinter Häusermauern, die lückenlos an der stark befahrenen Straße stehen. Wer in den Garten von Karola und Jürgen Landers möchte, muss ein Stückchen laufen. Die Einfahrt an dem Mehrfamilienhaus passieren, die Garagen rechts liegen lassen und den Parkplatz links.
Und plötzlich steht da ein Tor einladend auf, der Blick fällt auf die gemütliche Sitzecke unter dem Sonnenschirm, darüber wächst der Kiwibaum, voller Früchte. Ein Lieblingsplatz von Jürgen Landers, von dem man den Garten prima überblicken kann, der in Hanglage auf mehreren Terrassen angelegt wurde. Ganz oben wachsen Kräuter und Himbeeren, ein Feigenbaum trägt im Sommer üppige Früchte, ganz unten steht ein Tisch mit Bänken mitten in der Sonne, für kühlere Tage. „Der Garten“, sagt Jürgen Landers, „ist reine Erholung für mich.“ Eine blühende Oase der Ruhe, Verkehrsgeräusche sind weit weg, abgeschirmt durch die Häuser. „Hier hören Sie nur noch die Vögel“, sagt er.
Ideen kommen beim Fertigstellen
Eichhörnchen fühlen sich im Garten der Landers wohl, ab und zu kämen auch Fuchs und Fischreiher aus dem Horbachtal zu Besuch, berichtet das Ehepaar. Mit Garten-Genen sind Karola und Jürgen Landers aufgewachsen, zu Hause gab es große Grundstücke. Als sie in den 80ern mit den Kindern an die Aktienstraße zogen, weil ihnen die Verkehrsanbindung wichtig war, konnten sie ihren grünen Daumen noch lange im Garten der Eltern/Schwiegereltern ausleben.
Zwei Jahre waren die Landers später ohne Garten, dann „fing es wieder an zu kribbeln“, erinnert sich Karola Landers.Vor über zehn Jahren ergab es sich, dass der Hauseigentümer nebenan 220 qm an die Landers verpachtete. Ein schmales Grundstück in Hanglage, das die Familie Schritt für Schritt terrassierte, neu befestigte und mit Treppen verband. „Wir haben uns“, erinnert sich Karola Landers, „jedes Jahr eine Ecke vorgenommen.“ Generell, sagt sie, könne man aus jedem Stück was machen: „Ideen kommen beim Fertigstellen.“
Vogeltränken für die gefiederten Besucher
Jede Ecke, jede Terrasse ist ein bisschen anders geworden: mal dominieren Zierblumen, mal Nutzpflanzen, mal Kräuter – Lorbeer, Bohnenkraut, Rosmarin, Thymian, Oregano. In einem Treibhaus wachsen Tomaten, Himbeerbüsche hängen voll, Salat und Zucchini gedeihen gut in sonniger Hanglage. Das Grundstück konnte die Familie später kaufen, so haben sie eine Etagenwohnung mit eigenem Garten. „Das war ein Glücksfall“, sagen die Landers, „wir sind heilfroh und wissen das zu schätzen.“
Strom- und Wasseranschluss hat das Grundstück nicht, da muss man sich zu helfen wissen, etwa mit dem Kühlfach, das in den Boden gesetzt wurde und Solarleuchten, die sich aufladen. Auf jeder Terrasse stehen Vogeltränken für die gefiederten Besucher. Andere kommen aber auch gerne mal vorbei. Ab und zu gibt es ein Gartenfest bei den Landers, wo die Mitbewohner gucken können, was aus dem Pflänzchen geworden ist, das für den Balkon zu groß war und im Garten ein neues Plätzchen fand.