Mülheim. Die Fußballer des neu gegründeten SV Heißen haben ab kommendem Jahr beste Bedingungen: Der Bau der Bezirkssportanlage geht gut voran.
Wichtig ist auf’m Platz, heißt es. Hält man es mit dieser Fußball-Weisheit, könnte man erwarten, dass an der Hardenbergstraße bald Spieler zum ersten Training auflaufen. Gut, die Tore fehlen noch (ein bisschen Schwund ist immer). Aber der Kunstrasen samt weißer Markierungen ist bereitet, die Spielfelder sind umzäunt, dazwischen finden Zuschauer Platz. Die Bezirkssportanlage kann sich schon sehen lassen. Dennoch: Der neu gegründete SV Heißen wird dort wohl erst mit Beginn kommenden Jahres trainieren.
Denn auch um den Platz herum muss alles stimmen und da ist noch was zu tun: Das Vereinsheim beispielsweise ist noch ein Rohbau. „Das Clubhaus werden wir für 200.000 Euro selbst herrichten“, sagt Norbert Zmorek, Vorsitzender des SV Heißen (entstanden aus der Fusion des RSV Mülheim und des Holthauser Turnvereins).
"Kompliziert, aber konstruktiv"
Er weiß, dass die Mitglieder sich an die Veränderungen, allem voran den neuen Namen, gewöhnen müssen und bedauert, dass der Turnerbund (TB) Heißen sich letztlich nicht anschloss – auch wenn fast alle Mitglieder zum SV Heißen wechselten. Doch Zmorek sieht die Zukunftschancen in den Kunstrasenplätzen und im durch die Fusion mit dem Holthauser Turnverein erweiterten Sportartenmix. „Darauf haben wir 25 Jahre gewartet.“
Sportdezernent Ulrich Ernst spricht beim Ortstermin dann auch von einem „langen und leidvollen Prozess. Es gab Momente, da schien die Welt fast untergegangen.“ Die Lösung – eben jene Bezirkssportanlage, ursprünglich für RSV und TB Heißen gemeinsam gedacht – war am Ende laut Ernst „kompliziert, aber konstruktiv“.
"Es wird Heißen aufwerten"
Damit meint er deren Finanzierung in Höhe von rund 4,35 Millionen Euro. Die soll ein Null-Summen-Spiel werden durch Mittel der Leonard-Stinnes-Stiftung in Höhe von 3,44 Millionen Euro sowie durch Mittel aus der Sportpauschale und dem Verkauf von Grundstücken. „Eine Fläche wurde als Gewerbefläche bereits veräußert“, sagt Uwe Bonan, Immobiliendezernent und Kämmerer.
Auch die mitten in Wohngebieten liegenden Plätze des RSV an der Rudolf-Habig-Straße und des Turnerbunds Auf der Wegscheid sollen verkauft werden sobald die Bezirkssportanlage Ende des Jahres freigegeben ist. „Dadurch werden in Heißen rund 100 zusätzliche Baugrundstücke entstehen“, sagt Bonan. Es folge eine städtebauliche Aufgabe, der man sich dann stellen muss und wird. Bonan: „Es wird Heißen aufwerten.“