Mülheim. . In geschlossenen Gebäudeteilen ersticken Flammen, weil die Sauerstoffzufuhr fehlt.
Brandschutztüren haben die Aufgabe, den Luftzug in Gebäuden zu unterbrechen, damit eventuell dort ausbrechende Feuer möglichst schnell in einem abgeschlossenen Gebäudeteil ersticken. Bleiben sie geöffnet, wie beispielsweise oft im Forum oder im Rathaus zu sehen ist, strömt immer wieder frische Luft nach, die das Feuer versorgt. „Daher sollen die eingebauten Türen stets geschlossen bleiben, steht in vielen Gesetzen und Vorschriften.
Die Wirklichkeit sieht jedoch anders aus. Schließen Brandsachverständige bei ihren Inspektionsgängen die Türen in den Schulflurabschnitten, stehen sie nach der nächsten Pause wieder weit offen. Auch Frank Buchwald, Leiter des städtischen Immobilienservices, nimmt die Keile mit. „Ich habe schon eine ganze Sammlung. Die Türen müssen geschlossen bleiben“, wiederholt er.
„Brandschutz ist nicht verhandelbar“, mahnen Bauaufseher in allen Behörden. Auf die Frage, ob Brandschutz so teuer sein muss, obwohl die fast immer weit offen stehenden Türen keinen Schutz bieten, verweigern sie die Auskunft, sagen höchstens: „Wir handeln nach Gesetzesvorgaben.“ Hinter geschlossenen Schutztüren sagen sie auch: Brandschutz könnte günstiger sein, verhielten sich Menschen korrekt. Feuerschutztüren in Fluren oder vor der Kochnische nützten nichts, wenn Essen anbrenne und Qualm durchs ganze Haus ziehen könne.