Mülheim. Die Malteser planen in Mülheim einen Besuchs- und Begleitdienst, der viele Generationen einbinden soll.

Soziale Kontakte, Mitgefühl und ein freundliches Gegenüber braucht jeder Mensch wie die Luft zum Atmen. Doch Krankheit, Alter oder auch der Verlust eines vertrauten Menschen machen häufig einsam. Die Malteser in Mülheim sehen hier einen großen Bedarf und möchten auch in Mülheim in den nächsten Monaten einen Besuchs- und Begleitdienst aufbauen.

Betraut mit dem Projekt ist Malteser-Mitglied Gabriela Böhm, die den geplanten Besuchs- und Begleitdienst möglichst vielseitig aufstellen möchte. Natürlich soll es auch um Senioren gehen, denen, zum Beispiel, aus der Zeitung vorgelesen wird oder die zum Friedhof begleitet werden. „Ich denke aber, der Bedarf geht in die Breite“, sagt sie. Und erinnert an schwerkranke Menschen, pflegebedürftig gar, die eben noch jung sind, oder eben an Ältere, die vielleicht vereinsamt sind, aber körperlich und im Kopf topfit. Frau Böhm nennt aber auch das Beispiel einer allein erziehenden Person, die sich vielleicht über Unterstützung, gern durch eine ältere, familienerfahrene Frau, freuen würde. „Wir benötigen doch“, sagt Ga­briela Böhm, „unterschiedliche Hilfestellungen für die unterschiedlichsten Situationen.“

Besuchs- und Begleitdienst will Mülheimer zusammenbringen

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In dem geplanten Besuchs- und Begleitdienst möchten die Malteser gern unterschiedliche Mülheimer Bürger mit verschiedenen Fähigkeiten und Bedürfnissen sowie aller Altersgruppen zusammenbringen. Je mehr Menschen mitmachen, desto mehr der engagierten Pläne ließen sich auch umsetzen, betont Gabriela Böhm, die über das „Netzwerk der Generationen“ an die Projektidee kam. Über Facebook wollen die Malteser, die bereits in anderen Städten Erfahrungen mit Besuchs- und Begleitdiensten gemacht haben, vor allem Jüngere gewinnen.

„Es soll ein Netzwerk der Begegnungen werden, von Mensch zu Mensch, von Bürger zu Bürger“, betont Gabriela Böhm, die dazu bis September einen ausführlichen Fragebogen vorbereiten wird – sowohl für jene, die den Besuchs- und Begleitdienst in Anspruch nehmen wollen, als auch für jene, die sich dort aktiv einbringen möchten. Die Malteser wollen dabei die Rolle des Vermittlers, Koordinators übernehmen. „Wir möchten“, so Frau Böhm, „zunächst die Bedürfnisse abfragen. Was wollen die Menschen wirklich?“ Wichtig sei es auch, den Hintergrund der künftigen Ehrenamtler zu erfahren, um möglicherweise Schulungen anbieten zu können.