Mülheim. . Bezirksregierung stellt konkrete Nachfrage an die Stadtverwaltung. Massenunterkünfte gibt es in Mülheim nicht. Eine Entscheidung fällt am Dienstag.
Die Bezirksregierungen haben in ihren kreisfreien Städten nachgefragt, ob aktuell Erstaufnahmekapazitäten für Flüchtlinge bestehen. Auch an die Stadt Mülheim wurde am Montag von der Bezirksregierung Düsseldorf die konkrete Anfrage gestellt, 150 Flüchtlinge übergangsweise aufzunehmen.
Es drängt ganz offensichtlich: Eine Antwort wird, so ein Sprecher der für Mülheim zuständigen Bezirksregierung Düsseldorf, bis Dienstagnachmittag erwartet. Stadtsprecher Volker Wiebels bestätigte dies Anfrage. Man habe bereits mit Fachleuten überlegt, ob und wie die Menschen untergebracht werden könnten. „Das wird alles gerade mit Nachdruck geprüft.“ Eindeutig beantworten kann die Stadt die Anfrage erst im Laufe des Dienstagnachmittags.
Container kommen nicht in Frage
„Wir sind keine Erstaufnahmestadt“, betonte Volker Wiebels. „Wir haben keine Massenunterkünfte. Diese Möglichkeiten müssten erst noch geschaffen werden.“
Die Menschen, die die Stadt im Zuge der Erstaufnahme versorgen müsste, wären nur kurzfristig in der Stadt, es ist eine reine Übergangslösung, bis die Menschen nach dem Zuweisungsschlüssel dauerhaft auf andere Kommunen verteilt werden können. Eine Interimslösung, wofür auch keine Container in Frage kämen, wie Volker Wiebels auf Anfrage sagte. Er sprach von „städtischen Objekten“. Von Turnhallen sprach er nicht, doch falls die Stadt der Bezirksregierung Düsseldorf eine Zusage geben sollte, dürfte es wohl darauf hinauslaufen.
Derzeit leben 1024 Flüchtlinge aus über 20 Nationen in Mülheim
Als Dauerlösung ist die Stadt nach wie vor bestrebt, jene Menschen, die voraussichtlich länger in Mülheim bleiben werden, in Wohnungen unterzubringen. „Wir haben“, so Wiebels, „im Juli schon 70 Personen untergebracht“. Die Zusammenarbeit mit der Wohnungsfachstelle und der SWB sei gut.
Geschätzt wird, dass die Kriegsflüchtlinge, die Mülheim bis zum Jahresende voraussichtlich noch zugewiesen bekommt, wohl alle noch auf Wohnungen verteilt werden können. Die Zuweisung der Flüchtlinge und Asylbewerber erfolgt über das Land NRW, wobei sich die Anzahl, die Quote der aufzunehmenden Menschen nach Einwohnerzahl und Wirtschaftskraft einer Kommune richtet.
Derzeit leben 1024 Flüchtlinge aus über 20 Nationen in Mülheim. Das war der Stand am Ende der vergangenen Woche. „Zurzeit sind 613 Personen in 118 Wohnungen der SWB untergebracht“, sagte Peter Sommer, Teamleiter der Zentralen Wohnungsfachstelle im Sozialamt. Hinzu kämen noch 23 Wohnungen anderer Gesellschaften, in denen 118 Menschen wohnen sowie sieben, die von privaten Vermietern gestellt würden mit einer Belegung von 19 Personen. Teilweise müssten Wohnungen aber schon doppelt belegt werden, sagte er.