Broich/Saarn/Speldorf. . Der Masterplan Zentren und Einzelhandel soll Standorte und Strukturen in den Stadtteilen sichern. Die Grünen aber vermissen die soziale Bewertung.
Wie entwickeln sich Geschäfte in Zukunft an den bekannten Standorten? Wie möchte die Stadt diese Entwicklung lenken? Mit dem Masterplan Zentren und Einzelhandel, der gerade die politischen Gremien durchläuft, soll das besser klappen.
Die Grünen begrüßen diesen Masterplan, sehen darin aber nicht nur die stadtplanerische Seite. „Die negativen Auswirkungen auf die Stadtteilzentren sind bereits erkennbar. Die Menschen haben kaum noch Einkaufsmöglichkeiten in Wohnungsnähe. Darum hat der Plan für uns auch eine sozialpolitische Funktion, die wir im Ausschuss beraten möchten“, erklärte Carsten Voß (Grüne). Die Radien der sogenannten Erschließungskreise für Zentren seien mit 700 Metern zu groß, „weil die alten Menschen heute nicht mehr so gut zu Fuß sind“.
Chance auf Wachstum an der Duisburger Straße
„Die 700 Meter sind eine vorgegebene Größe. Danach müssen wir die Berechnungen vornehmen“, antworte Felix Blasch. Der Abteilungsleiter im Stadtplanungsamt hatte zuvor in der Bezirksvertretung 3 erläutert, wie die Struktur des Einzelhandels auf der linken Ruhrseite aussieht. Die Innenstadt mit dem Forum sowie das Rhein-Ruhr-Zentrum an der Stadtgrenze sind klare Oberzentren. In die zweite Kategorie gehören die Gebiete Mellinghofer Straße/Heifeskamp und die Düsseldorfer Straße – ohne Dorfkern. „Diesen Kern mit seinen kleinen Läden wollen wir in seiner Struktur erhalten, auch mit einem kleinen Supermarkt, weil die Leute diese Gemütlichkeit schätzen“, betonte Blasch. Das sei schon ein Sonderfall.
Inhalt und Zweck des Masterplans
Die Bezirksvertretungen erreicht in diesen Tagen der Masterplan Zentren und Einzelhandel. Er soll die Basis zur Bauleitplanung in den Stadtteilen sein. Er liefert auch die Begründung zur weiteren Entwicklung des Einzelhandles in der Stadt.
Dieser Masterplan soll gleichzeitig Rechtssicherheit bieten bei der Sicherung von Standorten. Andererseits dient er dazu, Flächen in ihrem Ist-Zustand zu halten. Daher ist die Stadt daran interessiert, diesen Plan bald wirksam werden zu lassen.
Speldorf mit seiner Ladenzeile entlang der Duisburger Straße habe wieder Chancen, bis zur Bahnunterführung (Heerstraße) zu wachsen, wenn die Belebung des Depots neue Impulse bringe. Richtung Monning sei ebenfalls ein kleiner Supermarkt als Ankerpunkt zu erkennen.
Hafen hat Sonderstatus
Kategorie 3 ist für die Stadtplaner auch die Broicher Mitte. Das sei ein wichtiges Zentrum der Nahversorgung, das sich bis zum Supermarkt an der Prinzeß-Luise-Straße nach Süden fortsetze. „Gehört nicht auch die Zeile an der Duisburger Straße mit der neuen Hochschule dazu?“, fragte Peter Jansen (CDU). „Das sind kleine Nahversorger wie die in Selbeck“, antwortete Blasch. Der Hafen habe einen gewachsenen Sonderstatus.
Die bis jetzt genehmigten Standorte für große Lebensmittelmärkte – wie jüngst Rewe an der Düsseldorfer Straße – würden vom neuen Masterplan nicht mehr erfasst und darum verwirklicht, fügte der Stadtplaner hinzu.