Mülheim. . In Saarn kann Rewe einen Lebensmittelhandel an der Düsseldorfer Straße eröffnen. Der Verkehrsfluss wird dadurch gebremst.
Die Düsseldorfer Straße bekommt einen dritten Lebensmittelmarkt. Die Handelskette Rewe wird sich vor den Toren des Saarner Zentrums ansiedeln. „Wir haben diese Anfrage geprüft und genehmigt“, sagt Jürgen Liebich, Leiter des Planungsamtes. Auch der Regionalverband Ruhr (RVR) und die Regierungspräsidentin in Düsseldorf haben gegen den Discounter keine Einwände. Einzelheiten zum Projekt, das in den nächsten Monaten geplant und entwickelt werden soll, stehen noch nicht fest.
Mitbewerber sind schon vor Ort
Fest steht jedoch: Rewe und der Projektentwickler Ten Brinke hatten sich bereits lange um eine Genehmigung bemüht, an der Düsseldorfer Straße einen Markt zu errichten. Die Mitbewerber Aldi und Lidl sind bereits vor Ort. Das ziehe die Konkurrenten an, stimmen Stadtplaner und Handelsexperten überein. Die weiteren Betriebe an der Verbindungsachse zwischen Mühlenberg und Saarn haben Gutachter „als nicht störend“ eingestuft. Deshalb hat das Bauamt die Genehmigung für die dritte Lebensmittelhalle an der viel befahrenen Autoachse erteilt.
„Allerdings haben wir uns der Empfehlung des RVR angeschlossen und der Stadt Mülheim eine Überplanung des Standortes empfohlen, um unerwünschte Entwicklungen mit Auswirkungen auf umliegende Zentren und Nahversorgungsstandorte auszuschließen“, teilt dazu Jessica Eisenmann, eine Sprecherin des Düsseldorfer Regierungspräsidiums, mit. „Wir werden einige Punkte nachbessern und regeln“, bestätigt Jürgen Liebich. „Aus ordnungsrechtlichen Gründen mussten wir den Rewe-Markt jetzt genehmigen, weil die Nachbesserungen für das angemeldete Verfahren nicht mehr gegriffen haben.“
Furcht vor großen Märkten
Vor allem die Einzelhändler im Saarner Dorfkern fürchten die Ansiedlung weiterer, großer Märkte in ihrem Einzugsbereich.
Der grüne Markt Bellscheidt schließt im Herbst. Was nach Ende von Tengelmann an den Dorfeingang kommt, ist offen.
Fehlende Abbiegespuren behindern Verkehr
Wenn Rewe sich – wie angestrebt – an der Düsseldorfer Straße ansiedelt, kann es auf der zweispurigen Straße noch etwas enger werden. Wie bereits jetzt, bremsen viele Autofahrer abrupt erst kurz vor den Einfahrten zu Aldi oder Lidl, weil es dort keine separaten Abbiegespuren gibt. In diesem Bereich hat die Polizei bereits zahlreiche Auffahrunfälle registriert. Es hat auch schon mehrere Leichtverletzte in Linienbussen gegeben, weil die Fahrer hart bremsen mussten. Ob sich diese Situation demnächst verschärft, ist noch unklar. „Aber der Verkehrsfluss auf dieser Verbindungsstrecke wird gebremst“, sagen die Stadtplaner voraus.
Zwischendurch war von einer Interessen-Kopplung die Rede: „Rewe zieht nur in das Speldorfer Depot und beendet dort den Leerstand, wenn der Standort Düsseldorfer Straße auch klappt.“ Von derartigem Druck auf die Bauverwaltung will im Rathaus niemand sprechen. „Die Genehmigungsverfahren sind nach der gültigen Rechtslage entschieden worden“, betont Jürgen Liebich.