Mülheim. Der Mülheimer Schwul-Lesbische Jugendtreff wollten auf der Zeche Zollverein ein Zeichen setzen, bekam aber eine Absage.
Der Mülheimer Schwul-Lesbische Jugendtreff wollte am Sonntag, am „Internationalen Tag gegen Homophobie und Transphobie“ gemeinsam mit anderen Jugendgruppen aus Krefeld, Essen und Gelsenkirchen ein Zeichen setzen. „Geplant war nach einer gemeinsamen Fahrradtour auf der Zeche Zollverein Herz-Ballons steigen zu lassen, um an den Aktionstag zu erinnern“, so Organisator Harry Kirchwehm.
Die Zeche Zollverein hatte man sich ausgesucht, da es ein zentraler Ort der städteübergreifenden Aktion gewesen sei. Doch von der Stiftung Zollverein bekam der Pädagoge zwei Wochen nach der Anfrage, ob diese Aktion möglich wäre, eine Absage. In dieser hieß es: „Das Unesco-Welterbe ist ein weltoffener Ort, der auch von vielen Familien und Kindern besucht wird. Da wir bemüht sind, allen Besuchern einen ungestörten Besuch des Welterbes zu ermöglichen, kann die Stiftung Zollverein die beschriebene Aktion leider nicht genehmigen.“
Luftballons stiegen auf
Für die Jugendlichen, die sich für mehr Toleranz einsetzen, war das eine große Enttäuschung. Auch Harry Kirchwehm kann diese Reaktion nicht verstehen. „Offenbar sieht man uns auf Zollverein als eine Störung der Besucher an.“ Luftballons ließen die 50 lesbischen, schwulen, bisexuellen und transsexuellen Jugendliche am Sonntag dennoch steigen. Sie wichen dafür in den Kaiser-Wilhelm-Park in Altenessen aus, wo dann die Aktion „Vielfalt auf Rädern“ stattgefunden hat.
Auf Anfrage bedauerte die Stiftung zwar, dass die Absage der Aktion wohl missverständlich formuliert war, dennoch halte man an dem Recht fest „Veranstaltungen eine Absage zu erteilen, die darauf zielen, Zollverein als Plattform für politisch und weltanschaulich motivierte Meinungsäußerungen zu nutzen“. Man bitte um Verständnis.