Mülheim. . Die in Mülheim ansässige Beratungsstelle „gerne anders NRW“ organisierte das Treffen im Schloss Broich. Rund 120 Teilnehmer tauschten sich aus. Fortsetzung im nächsten Jahr ist geplant, jedoch in einer anderen Stadt.

Ein Fachtag rund um das Thema „Sexuelle Vielfalt und Jugendhilfe“ zog am gestrigen Dienstag rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Schloss Broich. Organisiert wurde er von der Beratungsstelle „gerne anders NRW“, die seit knapp einem halben Jahr in Mülheim besteht, landesweit arbeitet und sich jetzt erstmals mit einer größeren Veranstaltung in Szene setzte.

Mit der Besucherzahl, dem Verlauf und „rundum positiven Rückmeldungen“ sehr zufrieden äußerte sich am Ende des Treffens Thorsten Schrodt, Leiter der Beratungsstelle: „Es war super.“ Die Teilnehmer kamen überwiegend aus dem Ruhrgebiet, darunter Vertreterinnen und Vertreter von Parteien, Verbänden, aus der Schulsozial- und der Jugendarbeit. Gerade auch aus Einrichtungen, die nicht vorrangig für schwule oder lesbische Jugendliche da sind. Denn gerade hier sind „sexuelle Vorurteile“ noch weit verbreitet, so dass junge Leute ihre gleichgeschlechtliche Orientierung oft verbergen.

„Schule der Vielfalt - Schule ohne Homophobie“

Wie neue Angebote in der Jugendarbeit Lesben und Schwule unterstützen können, darum ging es beim Fachtag, auch in Form wissenschaftlicher Referate. „Wie kann ich in meiner Alltagsarbeit das Thema aufgreifen?“, formuliert Thorsten Schrodt eine der Kernfragen. Unterschiedliche Ideen habe man entwickelt, bei größerer sprachlicher Rücksichtnahme fange es häufig an.

Gab es ein besonders brennendes Thema? „Das Erschrecken darüber, dass die sexuelle Orientierung in der allgemeinen Jugendhilfe bisher kein Thema war“, sagt Schrodt. Im Bildungsbereich sei man da schon weiter, er nennt als Stichwort die NRW-Landeskampagne „Schule der Vielfalt - Schule ohne Homophobie“.

Der Fachtag soll künftig jährlich stattfinden. 2015 wird er allerdings nicht in Mülheim abgehalten, sondern in einer anderen nordrhein-westfälischen Stadt, um das Einzugsgebiet zu erweitern.