Mülheim. . Die Sparkasse plant keine Filialschließungen. Aber höhere Giro-Konto-Gebühren für Firmenkunden und Einschnitte beim Sport-Sponsoring seien denkbar.

Die anhaltenden Niedrigzinsen drücken die Erträge und machen den Sparkassen in NRW zu schaffen. Zuletzt äußerten sich Vertreter des Rheinische Sparkassen- und Giroverband in Düsseldorf, die fetten Jahre seien vorbei. Auch in Mülheim schlage sich die derzeitige Zins-Problematik nieder, berichtet Sprecher Frank Hötzel auf Anfrage dieser Zeitung. „Trotz eines guten Geschäftsergebnisses für 2014 müssen wir weiterhin mit niedrigen Zinsen rechnen und für die Zukunft damit planen.“

Filialschließungen in Mülheim schließt Hötzel kurz- bis mittelfristig aber aus. „Das Standortnetz ist in den vergangenen Jahren bereits etwas dünner geworden. Hier gibt es derzeit keinen Handlungsbedarf.“ 13 Sparkassen-Filialen und 12 SB-Center gibt es derzeit in Mülheim. Wie berichtet, werden in Saarn im kommenden Jahr zwei Filialen an der Düsseldorfer Straße zusammengelegt, auf der Saarner Kuppe wird es wegen geringer Kundennachfrage nur noch ein SB-Center geben.

Auch in Zeiten von Online-Banking setze man aber weiter auf persönliche Beratung, so Hötzel. „In Saarn wird nicht verkleinert, sondern gebündelt.“ Zudem werde gerade erst die Hauptstelle in der Innenstadt umgebaut.

Konto-Gebühren für Firmenkunden könnten steigen

Veränderungen könnte es dagegen auf der Einnahmenseite der Mülheimer Sparkasse geben. Es gebe zwar keine Absicht, die Giro-Konto-Gebühren für Privatkunden zu erhöhen. „Bei den Giro-Konten für Geschäftskunden denken wir aber über eine Erhöhung nach“, berichtet Hötzel. Auch langfristig müsse man die Zinslage immer im Auge behalten und gegebenenfalls reagieren.

Das karitative Engagement – pro Jahr unterstützt die Sparkasse Kultur- Sozial- und Sportprojekte mit rund einer Million Euro – soll fortgeführt werden, sagt Hötzel. Einschnitte könne es dagegen beim Sport-Sponsoring geben. „Wir müssen schauen, ob und wo es Sinn macht, als Hauptsponsor auf dem Trikot zu stehen. Konkrete Pläne gibt es allerdings nicht.“ Die Sparkasse sponsert unter anderem den 1. BV Mülheim, den HTC Uhlenhorst und den SV Mülheim-Nord.

Volksbank und Sparda-Bank sehen keinen Handlungsbedarf

Ein eindeutiges „Nein“ zu Filialschließungen gibt es seitens der Volksbank Rhein Ruhr mit ihren drei Standorten und 5 SB-Centern in der Stadt. Sprecherin Yvonne Rettig: „Wir haben hier in den vergangenen Jahren bereits reagiert und sind an unseren Standorten gut aufgestellt.“ Auch eine Gebührenerhöhung sei nicht geplant.

Die Sparda Bank West betont ebenfalls ihr „effizientes Filialnetz“, das in dieser Größe (eine Hauptstelle und zwei SB-Center) beibehalten werden soll. „Das Giro-Konto bleibt ebenfalls kostenlos“, versichert Sprecherin Ulrike Hüneburg.