Mülheim. Am 1. Juni beginnt vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht der Prozess gegen den Mülheimer Nezet S. Er soll sich der Terrormiliz IS angeschlossen haben.

Zum zweiten Mal wird in Deutschland ein mutmaßlicher Terrorist des "Islamischen Staats" vor Gericht gestellt. Der Prozess gegen den Deutschen Nezet S. werde am 1. Juli beginnen, teilte ein Sprecher des Düsseldorfer Oberlandesgerichts am Donnerstag mit. Das Gericht ließ die im März erhobene Anklage des Generalbundesanwalts gegen den 22-Jährigen aus Mülheim zu. Er soll sich laut Anklage in Syrien der Terrormiliz angeschlossen haben. Ihm drohen dafür bis zu zehn Jahre Haft.

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Im Juli 2014 soll er über die Türkei nach Syrien gereist sein, wo er eine Waffenausbildung erhalten und sich am Kampf gegen das syrische Assad-Regime beteiligt habe. Nach nur einem Monat sei der Mann nach Deutschland zurückgekehrt und einige Wochen später festgenommen worden.

Mit Gebetsteppich zum Unterricht

Der Polizei war er bereits im Februar 2014 aufgefallen. Damals war er mit einem Gebetsteppich zum Unterricht an einem Mülheimer Berufskolleg erschienen und hatte versucht, Mitschüler zu missionieren. Er war daraufhin vom Unterricht suspendiert worden. Die Polizei kannte ihn bereits wegen seiner Kontakte zur islamistischen Szene und anderer Delikte.

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Nach seiner Rückkehr aus dem Nahen Osten habe der Mann auf seiner Facebook-Seite die schwarze Flagge des IS gezeigt, hatte ein Polizeisprecher berichtet.

Weitere Verfahren gegen mutmaßliche IS-Terroristen

Im vergangenen Dezember war in Frankfurt bereits der geständige IS-Terrorist Kreshnik B. zu drei Jahren und neun Monaten Jugendstrafe verurteilt worden. Der Frankfurter Schüler hatte in Syrien für den "Islamischen Staat" gekämpft. Nach einem halben Jahr war er zurückgekehrt. In Düsseldorf läuft derzeit ein weiteres Verfahren gegen mutmaßliche Unterstützer der Terrormiliz, die sich zu zahlreichen Gräueltaten bekannt hat. (dpa)