Mülheim. . Ehrenamtler des Tierschutzvereins haben ein neues Magazin erstellt, das sich ihrer Arbeit in all ihren Facetten widmet. Auch Fundtiere sind ein Thema.

Ein Schwein schaut den Betrachter vom Titelbild an – und Schweine bringen ja bekanntlich Glück. Die erste Ausgabe von „Tierisch“, dem neuen Magazin des Tierschutzvereins Mülheim an der Ruhr, das eben dieses Schwein ziert, macht nun seine Leser glücklich.

Und auch sein ehrenamtliches Redaktionsteam, das seit November an dieser Premieren-Ausgabe gearbeitet hat, ist richtig froh, dass das Werk nun druckfrisch in einer Auflage von 5000 Exemplaren vor ihnen – und den Lesern – liegt. „So eine Zeitschrift wünsche ich mir schon seit 2008“, erzählt Heidrun Schultchen, die Vorsitzende des Tierschutzvereins.

Mehrere Ansätze habe es in den vergangenen Jahren bereits gegeben, sagt die Tierschützerin, aber erst jetzt gelang die Umsetzung der Ideen. Künftig soll „Tierisch“ zwei Mal im Jahr erscheinen. 48 Seiten stark ist die erste Ausgabe, und prall gefüllt mit tierischen Themen, wie Artikel über die aktuelle Diskussion über das Jagdgesetz, über Vögel im Frühling und Sommer oder das Reisen mit Haustieren.

Aber auch Berichte über das städtische Tierheim, mit dem der ehrenamtliche Tierschutzverein eng zusammenarbeitet, sind dort zu lesen. Selbstverständlich werden in jeder Ausgabe aktuelle Bewohner der Tierheims vorgestellt, die ein neues Zuhause suchen.

Von jedem Thema etwas unterbringen

Zudem gibt es Jugendseiten, eine Liste mit Mülheimer Tierärzten und eine Rezepte-Seite. „Wir wollten von jedem Thema etwas unterbringen, damit sich auch möglichst viele Leser angesprochen fühlen“, skizziert Heidrun Schultchen das Konzept. Übergeordnetes Ziel sei es, den Mülheimern den Tierschutz in all seinen Facetten in ihrer Stadt nahe zu bringen. Das geschieht in ausgesprochen ansprechendem Layout.

Farblich sind am oberen Seitenrand die Themenbereich wie „Tierisch engagiert“ oder „Tierisch untergebracht“ voneinander abgehoben. Die einzelnen Artikel sind aufgelockert durch Werbung, etwa von Tierärzten oder Futtermittelhändlern – worüber die ehrenamtliche Redaktion sehr froh ist. „Wir haben genügend Anzeigen zusammenbekommen, damit die Zeitschrift sich selbst trägt“, so Heidrun Schultchen.

Einmalig wurden die Exemplare nun an die rund 300 Mitglieder des Tierschutzvereins verschickt – „das bedeutet für uns enorme Versandkosten“, rechnet Schultchen vor – die restlichen Exemplare liegen kostenfrei stadtweit aus, etwa in Tierarztpraxen, am Tierheim und bei vielen Futtermittelhändlern.

Aktive Katzenfreunde gesucht 

„Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter uns“, führte Heidrun Schultchen, erste Vorsitzende des Tierschutzvereins, bei der Jahreshauptversammlung aus. Elf öffentliche Auftritte, davon eine Woche Weihnachtsmarkt in der Altstadt, wurden im vergangenen Jahr von Ehrenamtlichen gestemmt. Die Jugendgruppe organisierte einen eigenen Stand bei „Voll die Ruhr“. Etliche Bürger wurden in Tierschutzangelegenheiten beraten.

Bei der Tiersprechstunde, die jeden ersten Mittwoch im Monat für Menschen mit kleinem Einkommen stattfindet, wurden etwa 100 Hunde geimpft sowie viele Katzen kastriert. Zum dritten Mal aufgelegt wurde der Jahreskalender „Mülheimer Tierheimbewohner“.

Dem Tierschutzverein mit seinen rund 300 Mitgliedern sind alle Projekte rund ums städtische Tierheim besonders wichtig. Dazu gehören Hunde- und Katzenbeschäftigung sowie die Tierphysiotherapie. Auch wenn der Umbau, den der Tierschutzverein mit 200 000 € unterstützt, eine Pause machte, stehen nun wieder städtische Gelder für den zweiten Bauabschnitt zur Verfügung. Gehofft wird auf das zügige Ende des Hundezwingerumbaus.

Dringend Abhilfe geschaffen werden müsse, so Michael Abel (2. Vorsitzender), bei dem sanierungsbedürftigen älteren Katzenhaus. Seit mehr als einen Jahr werde innerhalb der Stadtverwaltung über Realisierungskonzepte beraten, ein Ergebnis liege aber noch nicht vor.

Es ist ein Anliegen des Vereins, Schulkindern den Tierschutz näher zu bringen. Michael Abel und Kristin Krosse wurden zu Tierschutzlehrern ausgebildet. Der Tierschutzverein ist jetzt auch Mitglied im Centrum für Bürgerschaftliches Engagement (CBE). Heidrun Schultchen bat zuletzt noch dringend um „verlässliche Helfer, die bereit sind, bedürftige Tiere vorübergehend aufzunehmen. Weiter brauchen wir Aktive, die sich mit dem Fangen von Katzen und der Betreuung verwilderter Katzenbestände auskennen.