Mülheim. Der Spielplan für die Mülheimer Theatertage steht fest. Insgesamt sieben Inszenierungen stehen für den Mülheimer Dramatikerpreis im Wettbewerb.

Die Ensembles stehen in den Startlöchern für die 40. Ausgabe der Mülheimer Theatertage, die vom 16. Mai bis 4. Juni stattfinden. Der Spielplan steht nun fest, am Freitag, 27. März, beginnt der Vorverkauf. Sieben starke Stücke gehen ins Rennen um den Mülheimer Dramatikerpreis.

Wolfram Lotz: „Die lächerliche Finsternis“

Los geht’s am Samstag, 16. Mai, 19.30 Uhr, in der Stadthalle mit „Die lächerliche Finsternis“ von Wolfram Lotz, das vom Wiener Akademietheater in der Stadthalle aufgeführt wird. Der Autor ließ sich dafür von Joseph Conrads „Herz der Finsternis“ und Francis Ford Coppolas „Apocalypse now“ inspirieren.

Felicia Zeller: „Wunsch und Wunder“

Das Thema Kinderwunsch und künstliche Befruchtung behandelt „Wunsch und Wunder“. Das Saarländische Staatstheater Saarbrücken inszeniert das Werk der Autorin Felicia Zeller, die ihre Zuschauer mitnimmt in die Praxis des Dr. med. Flause – eine Kritik am mittlerweile normal gewordenen „Befruchtungsalltag“. Montag und Dienstag, 18. und 19. Mai, jeweils um 19.30 Uhr, Studio Stadthalle.

Elfriede Jelinek: „Die Schutzbefohlenen“

Elfriede Jelinek, Stammgast-Autorin der Stücke, schrieb „Die Schutzbefohlenen“, basierend auf der Besetzung der Wiener Votivkirche durch pakistanische Flüchtlinge im Herbst 2012. Die Literaturnobelpreisträgerin verbindet aktuelle Flüchtlingsschicksale mit dem antiken Drama „Die Schutzflehenden“ des Aischylos. Inszeniert wird das Stück vom Thalia Theater Hamburg. Zu sehen am Sonntag, 24. Mai, 19.30 Uhr, Stadthalle.

Rebekka Kricheldorf: „Homo Empathicus“

Gastspiel aus Mexiko-Stadt

Karten sind erhältlich unter 01805 - 700 733 oder in der Touristinfo im Medienhaus, 960 960. Für die Vorstellungen im Studio der Stadthalle und im Ringlokschuppen gilt ein Einheitspreis von 24 €, Karten im Theatersaal der Stadthalle kosten zwischen 24 und 37 €.

Katja Brunners Debütstück Von den Beinen zu kurz, für das sie 2013 mit dem Dramatikerpreis ausgezeichnet wurde, gastiert in einer Inszenierung des mexikanischen Regisseurs David Gaitán in Mülheim. Aufgeführt vom Teatro Legeste aus Mexiko-Stadt, Sonntag, 17. Mai, 19.30 Uhr, Theater an der Ruhr.

In eine schöne neue Angestellten-Welt entführt Autorin Rebekka Kricheldorf die Zuschauer in „Homo Empathicus“. Wenn jemand seinen Job verliert, hegt er nicht etwa Mordgelüste gegen die verbliebene Belegschaft, sondern ergeht sich in Freudensprüngen für seinen Nachfolger und ist dem Chef, der ihn gefeuert hat, dankbar für die „längst fällige Chance auf eine Neuorientierung“. Das Deutsche Theater Göttingen zeigt das Stück am Mittwoch und Donnerstag, 27. und 28. Mai, jeweils um 19.30 Uhr im Studio der Stadthalle.

Yael Ronen & Ensemble: „Common Ground“

Die Regisseurin Yael Ronen ist mit sieben Berliner Schauspielern ins ehemalige Jugoslawien gereist. Daraus entstanden ist ein Selbsterfahrungstrip, genannt „Common Ground“, den sie auf der Bühne nachstellen. Aufgeführt vom Maxim Gorki Theater Berlin, am Sonntag, 31. Mai, um 19.30 Uhr im Theatersaal der Stadthalle.

Dirk Laucke: „Furcht und Ekel. Das Privatleben glücklicher Leute“

Autor Dirk Laucke verknüpft in seinem neuen Stück „Furcht und Ekel. Das Privatleben glücklicher Leute“ Situationen, die er selbst erlebt, von denen er gehört oder gelesen hat, zu einer beunruhigenden Bestandsaufnahme. In mehreren „Szenen aus Deutschland“ dokumentiert er Alltagsrassismus, faschistische Tendenzen und kriminelle Übergriffe. Aufgeführt vom Schauspiel Stuttgart am Montag und Dienstag, 1. und 2. Juni, jew. 19.30 Uhr, im Ringlokschuppen.

Ewald Palmetshofer: „Die Unverheiratete“

Ewald Palmetshofer erzählt die Geschichte einer Großmutter, die in jungen Jahren noch eine Woche vor Kriegsende in der österreichischen Provinz dafür gesorgt hat, dass ein junger Wehrmachtssoldat, der ans Desertieren dachte, hingerichtet wurde. Ein Verbrechen, das bis in die Biografien ihrer Tochter und Enkeltochter nachwirkt. Das Burgtheater im Akademietheater Wien zeigt „Die Unverheiratete“am Donnerstag, 4. Juni, 18 Uhr, in der Stadthalle.

Familienfest zum Festival-Geburtstag

Anlässlich des 40. Festival-Geburtstages feiern die Stücke-Veranstalter am Sonntag, 31. Mai, ab 14 Uhr ein großes Familienfest an der Stadthalle und in den Ruhranlagen. Mit Brass Band, Elefanten, Feen und einer riesigen Geburtstagstorte. Der Eintritt ist frei.